Gotteslob mit mexikanischem Temperament

Die Erfurter Domberggemeinden feiern eine Sonntagsmesse mit dem Mariachi-Ensemble "Sol Aztecas"

Erfurt (BiP). Die Orgel der Severi-Kirche auf dem Erfurter Domberg hat am kommenden Sonntag, 23. August dienstfrei, zumindest in der heiligen Messe um 11 Uhr. Denn dann spielt das Ensemble "Sol Azteca" eine Mariachi-Messe auf Streichinstrumenten, Gitarren, Trompeten und mit Gesang. Die Musiker, die alle aus Mexiko stammen, werden auch beim Gemeindefest der Domberggemeinden nach dem Gottesdienst zu hören sein, das als Fiesta Mexicana gestaltet wird.

"Sol Azteca" hält sich an diesem Wochenende auf Einladung der Deutsch-Mexikanischen Gesellschaft (DMG) in der Thüringer Landeshauptstadt auf. Die Schirmherrschaft hat Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein übernommen. Vor dem Beginn des Gottesdienstes in St. Severi erfolgt eine kurze Begrüßung und Einführung durch die Vizepräsidentin der DMG, Eva Mayo Montaño.

Die Musik der Mariachis entstand im 18 Jahrhundert und ist die bekannteste Spielart mexikanischer Volksmusik. Lange glaubte man, das Wort "Mariachi" stamme vom französischen "mariage", Hochzeit, weil die Franzosen, die Mexiko 1863-67 besetzt hielten, annahmen, die Mariachis würden nur zu Hochzeiten spielen. Gegen diese Deutung steht das Argument, dass es bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in einer der Ursprungsregionen dieser Musik mehrere Siedlungen namens Mariachi gab. Andere wiederum sehen die Ursprünge der Bezeichnung "Mariachi" in der indigenen Kultur Mexikos. Gesicherte Erkenntnisse gibt es nicht.

Wenn die Mariachis heute ihre Musik aufführen, tragen sie die Tracht der Charros, der wohlhabenden Hacienderos des 19. Jahrhunderts: Stiefel, Sombrero, bestickte Hosen und eine westenförmige Jacke. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts wurde die Musik ohne besondere Kleidung gespielt. 1966 schaffte es die Marichi-Musik auf Initiative eines kanadischen Geistlichen in die katholische Liturgie: die Geburtsstunde der "Misa panamericana", der Panamerikanischen Messe, die zum ersten Mal in der Kathedrale von Cuernavaca erklang.

Website der Deutsch-Mexikanischen Gesellschaft: www.deutschmexikanisch.de