Gloriose Spende

Hersteller bezahlt den Gloriosa-Klöppel


Erfurt/Pfinztal (BiP). "Die Ware bleibt bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum des Herstellers." Bei der Rechnung für den neuen Gloriosa-Klöppel ist dieser Zusatz überflüssig, denn die Firma "Edelstahl Rosswag" hat nicht nur den Klöppel hergestellt, sie bezahlt ihn auch gleich.


Zumindest den größten Teil der 12.500 Euro, die das Schmieden des 366 Kilogramm schweren Körpers aus Spezialstahl kosten. Einen kleineren Betrag decken Einzelspenden und die Einnahmen aus dem Schmiedetag in Pfinztal ab. Hunderte Menschen waren am 18. Februar dabei, als der Klöppel in der größten Freiformschmiede Süddeutschlands nach und nach Gestalt gewann.


"Die Firma Rosswag hat sich damals als großherziger Gastgeber erwiesen. Jetzt danken wir für ihre Großzügigkeit", sagte Dombauamtsleiter Andreas Gold sichtlich bewegt. Damit ist die Finanzierung für den neuen Klöppel gesichert, denn die Transport- und Einbaukosten von 3.500 Euro können mit den Spenden beglichen werden, die Gloriosa-Freunde aus aller Welt zur Rettung der Erfurter Domglocke gegeben hatten.


2004 musste die größte, frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt wegen eines Haarrisses geschweißt werden. Weil der alte Klöppel danach nicht mehr mit der Gloriosa harmonierte und sie zu zerstören drohte, erhielt "Edelstahl Rosswag" den Auftrag, einen neuen Klöppel zu schmieden. Am 22. März wird er eingebaut.


Rosswag-Geschäftsführer Alexander Essig kann sich einen Tag später selbst davon überzeugen, wie gut sein High-Tech-Produkt zur Gloriosa passt. Denn dann übergibt er die technische Dokumentation des Klöppelschmiedens an das Dombauamt.



Diaschau: Schmieden des Gloriosa-Klöppels