Bonifatiuswerk für Klage der Kirchen gegen Ladenschlussgesetz
Pressemitteilung des Bonifatiiuswerkes, Paderborn:*
Paderborn. Die Absicht der beiden großen Kirchen in Berlin, gegen das dortige Ladenschlussgesetz Verfassungsbeschwerde einzulegen, ist vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken begrüßt worden. "Es ist nicht hinzunehmen, dass das Grundrecht auf Religionsfreiheit, zu dem der Schutz des Sonntags gehört, über ein Gesetz wie in Berlin immer mehr ausgehöhlt wird", erklärte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Prälat Clemens A. Kathke, am 20. Juni in Paderborn. Die Christen müssten sich mit aller Entschiedenheit dagegen wehren, dass die Sonn- und Feiertage zunehmend dem Kommerz preisgegeben würden, fügte er hinzu.
Das Berliner Ladenschlussgesetz gilt im Bundesvergleich als das liberalste; es lässt bis zu 10 verkaufsoffene Sonntage zu. Wegen dieser Ausweitung haben das Erzbistum Berlin und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz kürzlich ihren Gang nach Karlsruhe angekündigt.
Kathke zeigte sich erfreut darüber, dass auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) erklärt habe, die Klage der Kirchen zu unterstützen. "Der Sonntag ist der Tag der Besinnung, der Arbeitsruhe, der Familie - er muss von daher gegen alle Angriffe geschützt werden", so der Prälat. Er erinnerte an die inzwischen beendete Aktion "Sonntags nie!" des Bonifatiuswerkes zum Schutz der Sonn- und Feiertage, die im gesamten Bundesgebiet von mehr als 400.000 Menschen durch Unterschriftenabgabe mitgetragen worden sei. Dieses "beeindruckende Votum" sollte den politisch Verantwortlichen in diesem Land zu denken geben, betonte Kathke. Insgesamt wünsche er sich eine noch breitere Front gegen die Angriffe auf den Sonntag. Die beiden Kirchen in Berlin brauchten für ihre Verfassungsbeschwerde die Solidarität möglichst vieler Pfarrgemeinden, kirchlicher Verbände und Gruppierungen.
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