Heiliger Vater,
bei jeder Heiligen Messe wird im Hochgebet Ihr Name genannt.
Wir wissen uns bei der Feier der Eucharistie mit Ihnen im Gebet stets geistlich
verbunden.
Jetzt weilen Sie leibhaftig in unserer Mitte. Das ist für
uns alle, die wir aus nah und fern zu dieser Eucharistiefeier gekommen sind,
eine große Freude.
Im Namen der vielen Pilger, die hier versammelt sind, aber
auch jener, die keinen Zutritt auf diesem begrenzten Platz gefunden haben,
begrüße ich Sie ganz herzlich in unserer Mitte. Ich weiß, dass auch eine
beträchtliche Zahl evangelischer Mitchristen unter uns ist, denen wir uns
herzlich verbunden wissen. Wir sind dankbar für Ihre großherzige Bereitschaft,
mit der Sie gestern im Erfurter Augustinerkloster der Evangelischen Kirche in
Deutschland begegneten. Das Evangelium braucht gerade in diesem Land Thüringen
unser gemeinsames ökumenisches Zeugnis.
Es ist uns eine große Freude und Ehre, dass Sie anlässlich
Ihrer Deutschlandreise auch eines der neuen Bundesländer besuchen. Vor zwei
Jahrzehnten hat dieser Teil Deutschlands eine neue Freiheit geschenkt bekommen.
Die damals ermöglichte Einheit unseres Vaterlandes ist noch heute für uns ein
Grund zur Freude und Dankbarkeit.
Ihr Wort, heiliger Vater, ermutigt uns, auch in einer "gewendeten Zeit" auf Gott zu schauen. Die Treue zu Gott und zur Kirche war in
den Jahren des Kommunismus für viele ein fester Halt. Auch jetzt brauchen wir
dieses geistliche Fundament, auf dem wir stehen können. Denn wo Gott ist, da
tut sich Zukunft auf, auch wenn die Zeiten schwierig sind. Das haben schon
Elisabeth erfahren, Bonifatius und Kilian, die Patrone unseres Bistums, auf
deren Glaubensvorbild wir schauen.
Heiliger Vater! Wir danken Ihnen für Ihr Kommen. Seien Sie
uns herzlich willkommen!