Entschieden

Die Erfurter Bistumsleitung hat nach Beratungen festgelegt, wie es mit der Pfarrei Geisleden im Rahmen der Strukturreform  weitergeht

Erfurt/Geisleden/Heiligenstadt (BiP). Die Frage nach der Zukunft der Pfarrgemeinde St. Cosmas und Damian in Geisleden ist geklärt. Die Pfarrgemeinde mit ihren Filialen Heuthen und Flinsberg wird mit der Heiligenstädter Pfarrei St. Gerhard zum 1. Januar 2017 zu einer neuen Gemeinde vereint. Pfarrkirche und Amtssitz des Pfarrers in dieser Pfarrei wird St. Gerhard sein. Geisleden, Heuthen und Flinsberg werden Filialgemeinden.

Bischof Ulrich Neymeyr entspricht mit dieser Entscheidung, die heute nach Beratungen und Gesprächen in der Bistumsleitung fiel, der ursprünglichen Planung für die Strukturreform im Bistum Erfurt, bei der sich die Zahl der Pfarrgemeinden von 72 im Jahr 2010 auf 33 bis zum Jahr 2020 reduziert. Alternative Vorschläge in den Pfarreien in Heiligenstadt und Geisleden hatten jedoch in der Bistumsleitung zu einem Ü;berdenken des bisherigen Vorhabens geführt.

So war in den beiden anderen Heiligenstädter Pfarreien St. Marien und St. Ägidien der Vorschlag gemacht worden, gemeinsam mit St. Gerhard eine einzige Stadtgemeinde zu gründen. Dagegen sprachen sich freilich der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat von St. Gerhard geschlossen aus und teilten dem Bischof in einem Brief mit, die Gemeinde trage die ursprüngliche Planung mit und habe sich darauf eingestellt.

Zuletzt regte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Tobias Roth beim jüngsten Besuch von Bischof Neymeyr in Geisleden an, St. Cosmas und Damian und eben nicht St. Gerhard zur Pfarrkirche und zum Amtssitz des Pfarrers zu machen. Kirche und Pfarrhaus mit Pfarrgemeindezentrum in Geisleden seien frisch renoviert, und ein Pfarrsitz in Geisleden würde die Stellung der Dörfer aufwerten.

Dem konnte die Bistumsleitung nicht folgen. "Um die Infrastruktur in St. Gerhard steht es nicht schlechter als in Geisleden. Das ist noch kein Grund, von der bisherigen Planung abzuweichen. Und was die Rolle der Dorfgemeinden im ländlich geprägten Eichsfeld betrifft, fehlt es da wohl nicht an Selbstbewusstsein, um mit einem Pfarrer in der Stadt zurechtzukommen", meint Generalvikar Raimund Beck, selbst ein gebürtiger Eichsfelder.

Bischof Neymeyr setzt jetzt darauf, dass mit der gefällten Entscheidung der Weg frei ist, sich um das Eigentliche zu kümmern. Eine Lösung, die alle gleichermaßen zufriedenstellen würde, gäbe in diesem Fall wohl nicht. "Es gibt aber auch keine Verlierer, wenn wir nach der Strukturdiskussion an die eigentliche Frage gehen: Wie bleiben die bisherigen Gemeinden lebendige Gemeinden, die miteinander das Evangelium Jesu Christi leben und bezeugen", betont Bischof Neymeyr.

26.05.2015