Düsseldorf. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) wertet den gestern vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Einrichtung eines zentralen Frauenhilfetelefons als wichtigen Schritt gegen häusliche Gewalt. Die bundeseinheitliche Notrufnummer soll betroffenen Frauen den Weg zu Hilfsangeboten in ihrer Nähe weisen. In ihrem Aktionsplan vom September 2007 hatte die Bundesregierung diese Maßnahme bereits angekündigt. Die Freischaltung des Telefons ist für Ende 2012 geplant.
"Damit ist endlich der Weg frei, dass Frauen in Gewaltsituationen schnell und rund um die Uhr kompetente Beratung und Unterstützung erhalten. Die Hemmschwelle, solche Hilfen überhaupt in Anspruch zu nehmen, wird durch das Frauenhilfetelefon deutlich gesenkt", so Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd. Hinzu kommt, dass eine zentrale Notrufstelle, die bei Bedarf mehrsprachig beraten kann, auch solchen Frauen Hilfen eröffnet, die von den Anlaufstellen in den Kommunen bisher nicht erreicht wurden. Wichtig ist die telefonische Beratung zudem für Betroffene, die aufgrund von Behinderungen oder Pflegebedürftigkeit keinen Zugang zu bestehenden Hilfsangeboten haben.
Die kfd engagiert sich bereits seit Jahren für die gesellschaftliche Ächtung häuslicher Gewalt. Mit der Kampagne "Häusliche Gewalt ist kein Schicksal!" wirbt sie für die Beratungsstellen vor Ort und ermutigt die betroffenen Frauen, Hilfe anzunehmen. Die Enttabuisierung häuslicher Gewalt ist nach Ansicht des Verbandes der erste Schritt zur Lösung des Problems. Denn Gewalt ist keine Privatangelegenheit und darf nicht verschwiegen werden. Sie macht krank und verursacht langfristige körperliche und seelische Beeinträchtigungen. Daher hat die kfd bereits jetzt angekündigt, die Verbreitung der Nummer des neuen Frauenhilfetelefons tatkräftig zu unterstützen.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 600.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter www.kfd.de.
Quelle: Pressemitteilung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Für den Inhalt ist der Absender verantwortlich.