Erfurt (BiP). Am Valentinstag laden die katholische und die evangelische Kirche in Erfurt zum fünften Mal zu einem ökumenischen "Segnungsgottesdienst für alle, die partnerschaftlich unterwegs sind". Dazu sind verheiratete wie unverheiratete Paare, Christen und Nichtchristen für 20 Uhr in die Lorenzkirche (Ecke Anger/Pilse) eingeladen. "Wir verstehen den Segnungsgottesdienst als ein Angebot, sich der gemeinsamen Liebe und Partnerschaft erneut bewusst zu werden und sie durch Gottes Segen zu stärken", erklärt der Erfurter Dompfarrer Dr. Reinhard Hauke, der den Gottesdienst gemeinsam mit der evangelischen Pastorin Bianca Piontek anbietet.
Der Höhepunkt des Gottesdienstes ist die Möglichkeit, sich am Ende persönlich segnen zu lassen. "Jeder Mensch benötigt Zuspruch und Ermutigung", so Hauke. Die Menschen spürten, dass ihnen der Segen Gutes wolle. "Wir breiten die Hände über das Paar aus, bitten um Gottes Beistand und Schutz für die Partnerschaft und segnen den Mann und die Frau."
Zuvor werden Impulse für Liebe und Partnerschaft in einer Meditation über das Rubens-Gemälde "Rubens und Isabelle Brant unter der Geisblattlaube" sowie in einer Bibelauslegung entwickelt. Einige Paare erzählen, wie sie ihre teils Jahrzehnte lange Partnerschaft mit Höhen und Tiefen leben und erleben. "Das beeindruckt besonders junge Leute, die erst am Anfang ihrer Beziehung stehen", weiß Hauke von den Gesprächen der Vorjahre zu berichten. Denn wer Lust hat, ist nach dem Gottesdienst auf eine Tasse Tee ins Gemeindehaus eingeladen.
Zum ersten Mal wurde der Segnungsgottesdienst am Valentinstag des Jahres 2000 gefeiert. Mittlerweile gibt es ihn nicht nur in Erfurt. Gemeinden in anderen deutschen Städten und in Österreich und der Schweiz haben das Gottesdienstmodell, das Dompfarrer Hauke entwickelt hat, übernommen oder sich davon anregen lassen.
Lexikon: Wer war Valentin?
Anlage: Ablauf des Segnungsgottesdienstes
die partnerschaftlich unterwegs sind,
am Valentinstag 2004 um 20.00 Uhr
in der Erfurter Lorenzkirche
Mitwirkende:
Pastorin Bianca Piontek, Dompfarrer Dr. Reinhard Hauke
Gudrun und Andreas Jahn, Thomas Wucherpfennig und Cordula Drapatz, Klaus und Ingrid Winter
Organist: Markus Lang, Violine: Julia Beckmannbetowa, Chor der Gemeinschaft Emmanuel
19.55 Uhr: Ruhiges Orgelspiel
Einzug der Pfarrer in den Altarraum; die übrigen Mitwirkenden sitzen in den ersten Reihen.
Liturgische Begrüßung und Statio (Piontek): Valentinstagtradition: Freundschaft und Liebe; Warum ist Partnerschaft für den Menschen wichtig? Welche Gestalt hat menschliche Partnerschaft?
Gebet (Hauke)
Bild-Betrachtung (Piontek): Das Bild von Peter Paul Rubens "Rubens und Isabelle Brant unter der Geisblattlaube" wird projeziert, dazu: ruhige Violinenmusik (Bach, Partita). Danach wird ein Betrachtungstext gesprochen. /
Lied: Wo Menschen sich vergessen (Alle und Gemeinschaft Emmanuel)
Zeugnisse von Partnern: Die Paare berichten kurz über ihre partnerschaftliche Situation und erklären, warum ihnen Partnerschaft wichtig ist.
Lied: Die Liebe hört niemals auf (Gemeinschaft Emmanuel)
Lesung: 1 Kor 13, 1-11 (Frau Wiedenhöft)
Auslegung (Hauke): Die Liebe Gottes ist in der konkreten Gestalt der Partnerschaft von Menschen erfahrbar. In 1 Kor 13 hören wir von der Bedeutung der Liebe für das Tun der Menschen.
Musikstück: Violine und Orgel: Weissler, Allegro
Fürbitten (Hauke, Piontek und Paare) - Die Fürbitten sind von den Paaren selbst erarbeitet
Einladung zum Gebet (Piontek) und Gebet: Vater unser
Aaron-Segen für alle (Hauke, Piontek)
Einladung zur Segnung (Hauke): Die Liebe Gottes ist in der Bibel immer dort erkennbar, wo vom Segen Gottes die Rede ist. Wer die Liebe weitergeben soll, muss sie selbst erspürt haben. Darum sind jetzt alle Paare eingeladen, hier vorn durch die anwesenden Pfarrer (und Paare) den Segen persönlich zu empfangen. Er soll eine Bitte an Gott um das Gelingen der Partnerschaft sein. Mit der Segnung endet der Gottesdienst.
Segnung: Bei der Segnung ruhiges Orgelspiel oder andere Musik
Anschließend Begegnung im Gemeindehaus von St. Lorenz
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