Eichsfeldchöre setzen Signal gegen die Beschneidung junger Afrikanerinnen

Solidarkonzert mit Bassilla Renju-Urasa aus Tansania


Kämpft gegen die Beschneidung junger Frauen: Bassilla Renju-Urasa
Leinefelde (BiP). Als ein Zeichen gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen in Tansania verstehen der Eichsfeldkinderchor, der Eichsfeldjugendchor sowie der Erwachsenenchor "ARCOBALENO" ein Konzert, das am Sonntag, 2. April um um 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Bonifatius stattfindet.


Der Erlös des Konzertes kommt dem katholischen Hilfswerk Misereor zu Gute, das die Arbeit von Bassilla Renju-Urasa unterstützt. Die 1942 geborene Tansanierin leitet in ihrem Land ein Netzwerk gegen Genitalverstümmelung (NAFGEM, Network Against Female Genital Mutilation). Frau Urasa wird beim Konzert anwesend sein und ein Grußwort sprechen.


In Tansania müssen sich fast alle Frauen im heiratsfähigen Alter von acht bis 15 Jahren dem grausamen Beschneidungsritual unterziehen. Lebenslange Leiden und nicht selten Tod sind die Folge. NAFGEM entwickelt und koordiniert die unterschiedlichsten Programme und Maßnahmen gegen die Genitalverstümmelung. Aufklärung und Sensibilisierung für die Lage der beschnittenen Frauen sind wesentliche Ziele der Arbeit. Besonders der Arbeit von Frau Urasa ist es zu verdanken, dass sich die einflussreichsten Ältesten der Massai entschlossen haben, das Thema Genitalverstümmelung im Rahmen ihrer traditionellen Riten kritisch zu hinterfragen. Ebenfalls zum Erfolg der Arbeit trägt bei, dass die ehemaligen Beschneiderinnen zu Geburtshelferinnen ausgebildet werden und so weiterhin eine Lebensgrundlage haben.


Unter dem Motto "Die Fülle des Lebens teilen" thematisert das katholische Hilfswerk Misereor in seiner diesjährigen Fastenaktion die Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen. Die Kollekte des fünften Fastensonntags, in diesem Jahr der 2. April, ist traditionell für die Projektarbeit von Misereor bestimmt. Das Hilfswerk unterstützt gemeinsam mit einheimischen Partnern die Ärmsten der Armen in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Glaubens und welcher Kultur und Hautfarbe diese Menschen sind. Die Projektarbeit versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe und zielt vor allem auf die Bekämpfung der Ursachen von Armut und Unterentwicklung. Seit der Gründung Misereors 1958 konnten mehr als 90.000 Projekte mit rund 5 Milliarden Euro durchgeführt werden.

www.misereor.de