Du bist uns Zuflucht und Stärke

Bistumswallfahrt und Eröffnung zum Monat der Weltmission

Bild: Thomas Kappe

Mit der Bistumswallfahrt am 16. September 2018 auf dem Domplatz in Erfurt, findet gleichzeitig die bundesweite Eröffnung zum Monat der Weltmission statt, die von missio organisiert wird.


Die weltweite Solidaritätsaktion stellt in diesem Jahr das afrikanische Land Äthiopien in den Fokus. Mit der Kernbotschaft „Den Menschen Heimat geben“, setzt sich die Aktion für entwurzelte Menschen ein und will ihnen neue Lebensperspektiven schenken. Diese Zuversicht drückt das biblische Leitwort „Gott ist uns Zuflucht und Stärke“ (Ps 46) aus, aus der heraus die Christen in Äthiopien die Herausforderungen annehmen.


Äthiopien wird oft auch als Wiege der Menschheit bezeichnet, gilt als Ursprungsland des Kaffees und ist Heimat der Königin von Saba.


Mit einer Bevölkerungszahl von 100 Millionen ist es nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Afrikas, mit mehr als 80 ethnischen Gruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen.
Trotz der  Modernisierung und einer wachsenden Wirtschaft zählt Äthiopien zu den ärmsten Ländern der Welt. Viele Äthiopier sind als Kleinbauern tätig, leben von landwirtschaftlichen Erträgen und der Selbstversorgung. In Afrika ist das Land Äthiopien der größte Kaffeeexporteur und auch wenn der Tourismus stetig wächst, bleibt ein Großteil der Bevölkerung von den wirtschaftlichen Entwicklungen abgeschnitten.


Äthiopien besitzt nach Uganda die größte Aufnahme von Flüchtlingen in Afrika mit zurzeit 850.000 registrierten Flüchtlingen, die vor allem aus den Nachbarstaaten Südsudan, Somalia und Eritrea kommen. Auch im eigenen Land gibt es ca. 700.000 Geflüchtete, die aufgrund von Konflikten, Dürre und Flut ihr zu Hause verlassen müssen.
Im Westen gilt Äthiopien als Stabilitätsfaktor umgeben von zerfallenen Staaten. Dennoch gibt es im Land weiterhin Unruhen und Proteste gegen die Regierung, denn die beiden größten Volksgruppen des Landes, Oroma und Amhara, fühlen sich ausgegrenzt.
Im Februar 2018 wurde die politische Situation durch den Rücktritt des Ministerpräsidenten instabiler. Seit April 2018 und der Ernennung eines neuen Regierungschefs sehen viele Äthiopier eine Öffnung des Landes und die neue Regierung lässt auf mehr Freiheit hoffen.


Etwa 0,7 % der Äthiopier sind Katholiken und 43,5% gehören der äthiopisch-orthodoxen Kirche, dem Ge’ez Ritus, an. Die Katholische Kirche wird in Äthiopien aufgrund ihres hohen sozialkaritativen, erzieherischen Engagement  und ihrer Gesundheitsfürsorge geschätzt. Sie leistet Entwicklungs- und Friedensarbeit in der konfliktreichen politischen und gesellschaftlichen Situation, in der oft keine Perspektiven zu sehen sind.


Zwischen dieser Perspektivlosigkeit, gerade für die Jugend, und der Spannung von Tradition und Moderne, versucht die äthiopische Kirche Impulse zu setzen und sucht nach pastoralen Antworten. Eine der größten Herausforderungen ist die Kluft zwischen Arm und Reich. Aber auch ethnische Konflikte und religiöse Umbrüche wie durch den wachsenden Einfluss des Islam, machen die Situation in Äthiopien schwieriger.


Anfang des Jahres besuchte eine Gruppe von kirchlichen Mitarbeitern u.a. aus unserem Bistum das Land Äthiopien zu einer Lern- und Begegnungsreise. Sie erhielten dabei wertvolle Impulse, die sie  für die pastorale und karitative Arbeit im Bistum Erfurt einbringen.


Zur Bistumswallfahrt und Eröffnung zum Weltmissionssonntag wird es nach dem Eröffnungsgottesdienst um 9.30 Uhr wieder den Markt der guten Möglichkeit geben. Der Tag steht ganz im Fokus der Solidarität, z.B. bei einem inklusiven Spendenlauf oder dem interkulturellen Picknick.
Vertreten sind auch die Caritas und Sternsinger, so wie viele andere Akteure und Veranstalter.