Am Samstag, den 18. Februar 2023, rief Gott, der Herr über Leben und Tod, Eva Spindler zu sich in sein himmlisches Reich.
Eva Spindler wurde am 12. November 1935 in Gablonz an der Neiße (Jablonec nad Nisou) im Isergebirge als Tochter einfacher Eltern geboren. Im Jahr 1947 wurde ihre Familie ausgewiesen und siedelte sich in Ohrdruf an. Eigentlich gehörte die Familie der altkatholischen Kirche an. Um am neuen Ort weiter den Glauben leben zu können, konvertierte die Familie im Jahr 1948 zur katholischen Kirche.
Eva Spindler war eine wissbegierige und fleißige Schülerin. So wundert es nicht, dass sie nach Abschluss der Grundschule die Oberschule mit Internat in Gotha besuchte und nach dessen Auflösung im elften Schuljahr in die neugegründete Oberschule mit Internat nach Ohrdruf wechselte. Angeregt durch den Kontakt mit einer katholischen Zimmergenossin und das Vorbild der Seelsorgehelferin Ilse Nitsche in Ohrdruf entschied sie sich, selbst den Beruf der Seelsorgehelferin zu ergreifen. Sie begann die Ausbildung im Erfurter Diözesanseminar für Seelsorgehilfe und Caritas, absolvierte in dieser Zeit ihre Praktika in Worbis und Struth und schloss im Dezember 1956 mit einem sehr guten Ergebnis ab. Frau Spindler erhielt von Weihbischof Freusberg die Missio canonica, ihre erste Einsatzstelle wurde im Jahr 1957 die Pfarrei Sondershausen.
Am 1. September 1959 wurde sie für ein Jahr freigestellt, um eine Organistenausbildung in Erfurt zu absolvieren. Am 1. Oktober 1960 begann sie ihren Dienst als Seelsorgehelferin in Bad Langensalza. Ab dem 1. September 1963 arbeitete sie dann in der Pfarrei St. Severi in Erfurt. Dort blieb sie einige Jahre und wirkte sowohl in den klassischen pastoralen Einsatzbereichen als auch kirchenmusikalisch, was sich zum Beispiel in der Leitung von zwei Chören zeigte. Zur Trauer vieler Gemeindemitglieder wurde sie am 1. Oktober 1976 durch Bischof Hugo Aufderbeck nach Struth im Eichsfeld versetzt. Sie selbst zeigte ihre Verfügbarkeit für Gott durch ihre Jungfrauenweihe am 8. Dezember 1977 bei Bischof Hugo Aufderbeck. Zudem setzte sie sich als Bezirksträgerin und im Rat der Seelsorgehelferinnen für ihre Berufsgruppe ein. In Struth wirkte Frau Spindler bis zu ihrem Ruhestand im November 2000. Im Folgejahr zog sie nach Heiligenstadt, wo sie bis zu ihrem Lebensende wohnen blieb.
Vielen bleibt sie als die langjährige Gemeindereferentin von Struth in Erinnerung oder auch als eine Frau, welcher bis ins hohe Alter die Kirchenmusik am Herzen lag.
Das Requiem für Eva Spindler wird am Aschermittwoch, den 22. Februar 2023 um 9 Uhr in St. Ägidien in Heiligenstadt begangen. Die Beisetzung findet am selben Tag um 11 Uhr auf dem Hauptfriedhof Heiligenstadt statt.