Die deutschen Bischöfe haben heute (1. Februar 2017) das Wort ",Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, ist auch die Freude der Kirche‘ - Einladung zu einer erneuerten Ehe- und Familienpastoral im Licht von Amoris laetitia" veröffentlicht. Papst Franziskus hatte in den Jahren 2014 und 2015 zwei Bischofssynoden zu Fragen von Ehe und Familie durchgeführt. Danach verfasste er das Nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris laetitia, das am 8. April 2016 erschien. Die deutschen Bischöfe haben über die Bedeutung und Wegweisung dieses Dokumentes in den vergangenen Monaten intensiv beraten. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach den Schlussfolgerungen, die sich für die Ehe- und Familienpastoral in der Kirche Deutschlands ergibt.
Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hat auf seiner Sitzung am 23. Januar 2017 die Ergebnisse abschließend diskutiert und in einem Dokument zusammengefasst. Darin betonen die Bischöfe den pastoralen und theologischen Nutzen von Amoris laetitia. Vor allem bringen sie ihren Respekt allen gegenüber zum Ausdruck, die im alltäglichen Leben Ehe und Familie glaubwürdig vorleben. Die Bischöfe nennen als Konsequenzen, die sich aus Amoris laetitia ergeben, insbesondere folgende Säulen einer Ehe- und Familienpastoral: • Die Ehevorbereitung bedarf einer Intensivierung, eines verbindlicheren und zugleich überzeugenderen Charakters. • Die Bemühungen um die Ehebegleitung sollen verstärkt werden: Eheleute und Familien, insbesondere auch in konfessionsverbindenden Ehen, sollen in der Kirche Angebote für ihre Lebenssituationen finden. • Die Familien sollen als Lernorte des Glaubens unterstützt und in dieser oft schwierigen Aufgabe gestärkt werden. • Die Zerbrechlichkeit von Ehe und Familie verlangt ein besonders sensibles Verhalten. Papst Franziskus hat dafür den Dreiklang von Begleiten, Unterscheiden und Eingliedern ins Gespräch gebracht. Dieser Dreiklang soll die Pastoral bestimmen, woraus ein hoher Anspruch erwächst.
Zum letztgenannten Aspekt merken die Bischöfe an: Katholiken, die nach einer Scheidung zivilrechtlich wieder geheiratet haben, sind zunächst einmal eingeladen, auf die Kirche vor Ort zuzugehen, sich an ihrem Leben zu beteiligen und als lebendige Glieder der Kirche zu reifen. Für die Frage nach dem Empfang der Sakramente sehen die Bischöfe in Amoris laetitia keine allgemeine Regel und keinen Automatismus. Erforderlich sind nach ihrer Ü;berzeugung vielmehr differenzierte Lösungen, die dem Einzelfall gerecht werden. Mit Amoris laetitia gehen die Bischöfe von einem Prozess der Entscheidungsfindung aus, der von einem Seelsorger begleitet wird.
In ihrem Dokument empfehlen die Bischöfe, den Weg von Ehe und Familie mit der Kirche zu gehen und dabei die wegweisenden und lebensnahen Worte von Papst Franziskus zu bedenken.
Hinweise: Das Wort der Bischöfe ",Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, ist auch die Freude der Kirche‘ - Einladung zu einer erneuerten Ehe- und Familienpastoral im Licht von Amoris laetitia" ist als pdf-Datei sowie im Dossier "Bischofssynode Familie" auf www.dbk.de verfügbar.
Das Dokument erscheint in Kürze in der Schriftenreihe des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz "Die deutschen Bischöfe Nr. 104" sowie als Flyer zur Auslage in den Pfarrgemeinden und Verbänden.
Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz. Den Inhalt verantwortet derAbsender.
01.02.2017