Deutsche Septuaginta-Ausgabe fertig gestellt

Bischof Wanke würdigte in Berlin die neue Ü;bersetzung des griechischen Alten Testaments


Bischof Joachim Wanke
Bischof Wanke würdigte in Berlin die neue Ü;bersetzung des griechischen Alten Testaments

Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz:*


Das griechische Alte Testament, die so genannte Septuaginta, ist heute in Berlin in einer deutschen Ü;bersetzung vorgestellt worden. Im Haus des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) würdigte Bischof Dr. Joachim Wanke, Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, die große Ü;bersetzungsleistung: "Eine langjährige Arbeit ist damit an ihr erfolgreiches Ende gekommen."

Bischof Wanke unterstrich den Wert der Bibelforschung der vergangenen Jahrzehnte, die zu neuen Sichtweisen der Septuaginta-Ü;bersetzung geführt hätten. "Gerade die geheimnisvoll verschlungenen Vorgänge der Kanonbildung im Bereich der hebräischen und der griechischen Bibel haben sich als unerhört komplizierte Vorgänge eines Mit- und Nebeneinanders großer Traditionsströme gezeigt, die wechselseitig aufeinander Einfluss ausgeübt haben. Das bisher für wahr gehaltene Hintereinander zweier Kanones hat sich durch die Arbeiten an der Septuaginta-Ü;bersetzung als zu einseitig erwiesen", so Wanke. Hier ergäben sich auch noch in Zukunft gewichtige Revisionen bisheriger Forschungsmeinungen.


An der Ü;bersetzung der Septuaginta haben rund 80 Personen mitgewirkt. Das Projekt wurde seit 1999 von einer eigenen Arbeitsstelle koordiniert. Finanziell wurde das Ü;bersetzungsprojekt insbesondere von der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Deutschen Bibelgesellschaft gefördert. Die Deutsche Bischofskonferenz war ebenfalls beteiligt. Zu den Ü;bersetzern gehören katholische und evangelische Fachleute, die außerdem orthodoxe und jüdische Bibelwissenschaftler sowie weitere Sprachwissenschaftler und Historiker gewannen. Bischof Wanke: "So konnte ein Netz von Herausgebern, Ü;bersetzern und Beratern organisiert werden, in dem auch viele junge Nachwuchswissenschaftler verantwortliche Tätigkeitsfelder erhielten." Mit der Septuaginta-Ü;bersetzung entstand ein die christlichen Konfessionen untereinander und mit dem Judentum verbindendes Projekt. "Ein solches Projekt ist ein gutes und unübersehbares Zeichen dafür, dass ökumenische Arbeit an und mit der Heiligen Schrift gelingen kann. Das sollte uns für künftige Vorhaben zuversichtlich stimmen", sagte Bischof Wanke. Anlässlich der Präsentation in Berlin forderte der Bischof dazu auf, darüber nachzudenken, wie die Septuaginta in den Unterricht und das theologische und geisteswissenschaftliche Studium eingeführt werden könne: "Schon früh sollte man durch den Hinweis auf die Septuaginta junge Menschen mit einer wichtigen Wurzel unserer abendländisch-christlichen Kultur bekannt machen und ihnen so einen Zugang zur Schönheit und Vielfalt der biblischen Tradition eröffnen", so Bischof Wanke.


Die Septuaginta wurde der Ü;berlieferung nach im antiken Alexandria von 70 Ü;bersetzern in 709 Tagen in 70 separierten Arbeitsklausen erstellt. Bis heute erinnert der Name "Septuaginta" (= siebzig) an diese Entstehungslegende des griechischen Alten Testamentes.


Hinweis: Septuaginta Deutsch. Das griechische Alte Testament in deutscher Ü;bersetzung. Herausgegeben von Martin Karrer und Wolfgang Kraus in Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Fachgelehrten. 15,8 x 23,8 cm, 1516 Seiten, Festeinband. ISBN 978-3-438-05122-6, Preis: 59,00 Euro. Erschienen im Verlag der Deutschen Bibelgesellschaft Stuttgart.


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