Winterstein (BiP). Bischof Joachim Wanke weiht am kommenden Sonntag, 3. September, um 14 Uhr die neue St. Benedikt-Kapelle der Familien-Erholungsstätte "Haus Eichhof". Mit der Fertigstellung und Weihe der Kapelle sind die dreijährigen Maßnahmen zur Modernisierung und Erweiterung von "Haus Eichhof" abgeschlossen. Die Familien-Erholungsstätte, geführt vom Säkularinstitut St. Bonifatius, bietet besonders Familien die Möglichkeit, Urlaub zu machen oder am allgemeinbildenden Kursprogramm teilzunehmen.
Das als Anbau errichtete Kapellengebäude besteht aus dem Gottesdienstraum und einem Multifunktionsraum mit je 40 Plätzen. Die Trennwand ist mobil und kann entfernt werden, so dass ein großer Saal mit Sitzgelegenheiten für bis zu 90 Personen entsteht. Der älteste Gegenstand im Kapellenraum ist ein mittelalterliches Wandkreuz. Alle übrigen Einrichtungsgegenstände sind modern: Altar, Lesepult und die Sitzplätze im Altarraum sind aus gedämpftem Buchenholz gearbeitet; sie entwarf der Kölner Architekt Rainer Lukassek. Die Glasfenster, entworfen von Stefanie Nickel aus Rosa, und die vom Silberschmied Matthias Kaiser geschaffene Tabernakelverkleidung sind aufeinander abgestimmt und sollen zu Meditation und innerer Sammlung einladen. Den Leuchter für die Osterkerze schuf der Metallgestalter Hans Reiche aus Gospiteroda. Planung und Bauleitung der gesamten Baumaßnahmen verantwortete unter Mitwirkung des Bischöflichen Bauamtes das Architekturbüro Michael Katzer in Bad Langensalza.
Anlage
Stichwort "Kapellenweihe"
Kapellen sind Gottesdiensträume, die zu bestimmten Orten oder kirchlichen Einrichtungen gehören und nicht einer Pfarrgemeinde als Hauptkirche dienen. Die Weihe von Kapellen ist darum auch eine wesentlich einfachere Feier als eine Kirchweihe; sie findet aber auch im Rahmen einer Heiligen Messe statt. Zur Kapellenweihe gehören folgende Elemente:
- Segnung des Wassers am Taufbrunnen mit Entzünden der Osterkerze und Tauferinnerung der Gemeinde,
- Segnung des Ambos (Lesepult) als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes zu Beginn des Wortgottesdienstes,
- Segnung des Altares vor der Eucharistiefeier.
Außerdem wird der Tabernakel (Aufbewahrungsort des eucharistischen Brotes) nach der Kommunion vor dem ersten Gebrauch gesegnet.
Stichwort "Säkularinstitut"
Säkularinstitute sind katholische Gemeinschaften von Männern oder Frauen, die nach den sogenannten "evangelischen Räten" der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams leben, sich aber nicht aus der Welt zurückziehen (darum auch die Bezeichnung Säkularinstitut: säkular = weltlich). Die Angehörigen der Säkularinstitute gehen einem weltlichen Beruf nach und engagieren sich auf verschiedene Weise in kirchlichen wie gesellschaftlichen Bereichen, z.B. in der Sozial- und Bildungsarbeit.
Das Säkularinstitut St. Bonifatius wurde 1949 gegründet und ist mittlerweile mit 240 Mitgliedern auf drei Kontinenten verbreitet. Seit 1965 leben Frauen der Gemeinschaft in Winterstein und widmen sich besonders der Familienarbeit.
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