Bischof lässt 13 Erwachsene zur Taufe in der Osternacht zu

Feier der Einschreibung im Erfurter Dom am 17. Februar

 

SymbolbildBild: Peter Weidemann; In: Pfarrbriefservice.de

Dreizehn Erwachsene aus Erfurt, Hörsel, Jena, Ruhla, Sonneberg und Weimar werden in der Osternacht getauft und damit Mitglieder der katholischen Kirche.

Am kommenden Samstag, 17. Februar, versammeln sich die neun Frauen und vier Männer mit ihren Heimatpfarrern, Taufpaten und Familien um 18 Uhr im Erfurter Dom, um im Rahmen eines Gottesdienstes von Bischof Ulrich Neymeyr offiziell zur Taufe zugelassen zu werden.

Dabei tragen sich die Taufbewerber in die Taufbücher ihrer Heimatgemeinden ein, weshalb dieser Gottesdienst „Feier der Einschreibung“ heißt. Mit der Teilnahme am Samstag unterstreichen die Täuflinge ihren Entschluss, sich taufen zu lassen und ihr Leben an christlichen Maßstäben auszurichten. Anschließend legt ihnen der Bischof segnend die Hände auf.

Hinter diesen Erwachsenen liegt eine längere Vorbereitungszeit, das Katechumenat. Schon in der alten Kirche kam die Einsicht auf, dass der Weg zum Glauben ein Wachstumsprozess ist, der der Begleitung und Unterweisung bedarf. So soll den Katechumenen, den Teilnehmern am Katechumenat, möglich werden, in die Praxis des Glaubens und in die Gemeinschaft der Kirche hineinzuwachsen. Bei der Einschreibungsfeier werden Taufbewerber und Seelsorger, die sie begleitet haben, erzählen, was sie gemeinsam erlebt haben.

Das Katechumenat vollzieht sich nicht nur intellektuell, auch wenn die Einführung in die Inhalte des Glaubens dazu gehört. Nicht weniger entscheidend ist die Teilnahme der Katechumenen am Gemeindeleben. Hier werden sie nicht nur mit den Gottesdiensten und den Feiern im Kirchenjahr vertraut, hier erfahren sie ebenso Unterstützung und Begleitung durch die Gemeinde und ihre Mitglieder: Gebete und Segnungen, eigens für die Katechumenen ausgerichtete Gottesdienste, Gespräche und Erfahrungsaustausch.

Auch die Taufe selbst findet an Ostern in den Heimatgemeinden statt. Damit beauftragt der Bischof die jeweiligen Ortspfarrer. An der Feier der Einschreibung nehmen außerdem ein Mann und eine Frau aus Jena teil, die ihre Kirchenzugehörigkeit wechseln und der katholischen Kirche beitreten wollen. Ein weiterer Erwachsener aus Jena wird vom Bischof zur Firmung zugelassen. Auch diese Personen segnet der Bischof.


Stichwort: Taufe


Die Taufe ist eines von sieben Sakramenten der katholischen Kirche und steht am Anfang der Eingliederung in die Kirche. Der Prozess der Eingliederung erfolgt mehrstufig und ist erst mit dem Empfang des Firmsakraments, das die Taufe vollendet, und der Eucharistie ganz vollzogen. Taufe, Firmung und Eucharistie heißen darum auch Eingliederungssakramente. Erwachsene Taufbewerber empfangen diese drei Sakramente meist in ein und demselben Gottesdienst.
Im Verständnis der Kirche beginnt mit der Taufe ein neues Leben: Gott nimmt sich des Täuflings als Kind an. Dem Getauften sind die Sünden vergeben und der Tod hat durch die Auferstehung Jesu keine Macht mehr über ihn. In der Gemeinschaft der Gläubigen kann er so nach dem Vorbild Jesu und aus dem Geist Gottes leben.
Unabhängig davon, ob die Täuflinge als Kinder oder Erwachsene getauft werden, ist die Taufe kein punktuelles Geschehen. Die Gläubigen sind immer wieder gefordert, sich an sie zu erinnern und ihre Glaubenspraxis dementsprechend zu erneuern. Wiederholbar ist die Taufe nicht. Einmal gespendet, behält sie auch bei einem Austritt aus der Kirche ihre Gültigkeit.