Unter dem Titel "KlangSchatten" veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst in Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Bauamt Erfurt und dem Katholischen Forum Thüringen ein Ausstellungsprojekt in fünf Erfurter Kirchen vom 15. August bis 3. Oktober 2000. Das Projekt wird bundesweit Interesse finden, da Künstlerinnen und Künstler von internationalem Ruf beteiligt sind.
Die offizielle Eröffnung findet im Beisein von Bischof Dr. Joachim Wanke und Vertretern aus Kirche, Politik und Kultur am 15. August statt.
Den Vertretern der öffentlichen Medien stellen die Veranstalter das Ausstellungsprojekt "KlangSchatten" und sein Rahmenprogramm im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, 27. Juli, um 11 Uhr in der Kilianikapelle (Kreuzgang des Erfurter Domes) vor. Dabei werden auch die beteiligten Künstlerinnen und Künstler anwesend sein. Anschließend ist eine Vorstellung der einzelnen Installationen in den fünf Kirchen geplant.
Ausführlichere Informationen erfolgen an diesem Ort am Tag der Pressekonferenz.
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Dr. Markus Wimmer, Kurator des Ausstellungsprojektes, zum Konzept der Installationen:
"Die Auseinandersetzung mit dem sakralen Raum spürt einer alten Sehnsucht des Menschen nach: Der Sehnsucht nach Geborgenheit, nach Mitte, nach einem Erfahrungsraum der Verbundenheit von Transzendenz und Immanenz, der Entsprechung der irdischen und der himmlischen Welt, schlechthin der Vereinigung aller Gegensätze. Hier beginnt die Suche nach einem Raum, in dem das Wesen des Menschen mehr ist als die Summe seiner materiellen Einzelteile, mehr als die Vielzahl wissenschaftlicher und historischer Standpunkte."
"Im Ausstellungsprojekt KlangSchatten wird die anthropometrische Tradition des Kirchenraumes wachgerufen. Vom Mittelalter bis in die Rennaissance war der himmlische Mensch in seiner irdischen Körperhaftigkeit, seiner spirituellen Ausdehnung und geometrischen Proportion der symbolische und konstruktive Ausgangspunkt des sakralen Raumes. KlangSchatten fragt nach der heutigen Beziehung zwischen dem Menschenbild und den historischen Räumen. Die KünstlerInnen schufen Installationen für die konkrete Situation fünf ausgewählter Kirchen in Erfurt." (Markus Wimmer)
Die Künstlerinnen und Künstler, ihre Werke und Ausstellungsorte:
- Hannelore Landrock-Schumann (Essen) "Herzstück", Velourteppich: Vierung im Dom zu Erfurt
- Christoph Rhis (Weimar) "Schiff", Aluminium, Edelstahl: Chorhals des Erfurter Domes
- Hyon Soo Kim (München) "Gefäße", Eisenkonstruktion, Nessel, Farbe: Kreuzgang des Erfurter Domes
- Klaus Illi (Ostfildern) "Atemwege", pneumatische Maschinen, Gummi: Severikirche
- Hyon Soo Kim (München)"Mumie", Nessel, Farbe: Lorenzkirche
- Christoph Dahlhausen (Kenn) "13 Gläser für St. Ursula", Glas, Fotos: Ursulinenkirche am Anger
- Nina Fischer/Maroan el Sani (Berlin), "Roma/Amor, 10 Sekunden an die Zukunft denken", Video: Ursulinenkirche am Anger
- Kaeseberg (Leipzig) "family values", Stoff, Kunstharz, Neonröhren: Museum Barfüßerkirche
Katalog:
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst mit Textbeiträgen von Volker Harlan, Monika Leisch-Kiesl, Jürgen Lenssen, Anne Maier, Lida von Mengden, Christian Radeke, Markus Wimmer und Andreas Wollbold. 60 Seiten, Farbabbildungen, Preis DM 20.
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