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Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,
 
aus dem anstehenden Monat November möchte ich einen Tag besonders herausgreifen, nämlich den 9. November. Mitunter wird dieses Datum als „Schicksalstag der Deutschen“ bezeichnet, angesichts der Ereignisse, die an diesem Tag in den letzten gut 100 Jahren stattgefunden haben. Der Frage, wie man mit diesem Datum umgehen kann, widmet sich eine unserer Veranstaltungen.
Zugleich haben die Prägungen dieses Tages uns zu weiteren Veranstaltungen angeregt: Anfang November erinnern wir mit einer Filmvorführung an den jüdischen Shoah-Überlebenden, Autor und Aktivisten Walter Kaufmann. In Mühlhausen und Erfurt können wir Eva Umlauf begrüßen, die als Zweijährige in das KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt wurde und dieses Vernichtungslager überlebt hat.
Wenn wir auf die politische Landkarte der Gegenwart schauen, fallen als internationale Konfliktherde - neben der Ukraine - u.a. der Iran und Afghanistan ins Auge. Der Situation in diesen beiden Ländern widmen wir Ende des Monats je eine Veranstaltung. Herzliche Einladung dazu, wie auch zu allen weiteren Formaten im November!
 
Ihr
Niklas Wagner

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Dienstag, 1. November 2022, bis Donnerstag, 3. November 2022, 19.00 Uhr/19.30 Uhr

„Im Nebel der Pandemie. Verschwörungsglaube und Esoterik in Krisenzeiten“

Vortrag und Diskussion
 
Mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich immer mehr Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, esoterische Heilungsangebote und pseudo-wissenschaftliche Gesundheitstipps. Besonders in den sozialen Medien finden solche „alternativen Deutungen“ eine hohe Resonanz. Die Initiative „Querdenker“ entwickelte sich zu einem Sammelbecken des Protests, getragen u. a. von Esoteriker:innen, Impfgegner:innen und Wutbürger:innen. Wie kommt es zu derartigen Verbindungen zwischen Verschwörungsglauben und Esoterik? Welche Vernetzungen und Querfrontstrategien lassen sich erkennen?
 
Referent: Dr. Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Ev.-Luth. Kirche in Bayern
 
Dienstag, 1. November 2022, 19.00 Uhr: Meiningen, Gemeindehaus St. Marien, Mauergasse 22a
Mittwoch, 2. November 2022, 19.00 Uhr: Nordhausen, Kapitelhaus, Domstraße 17/18
Donnerstag, 3. November 2022, 19.30 Uhr: Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21

 
In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt
 
Gefördert durch:


Mittwoch, 2. November 2022, 19.30 Uhr

„Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“

Filmvorführung
 
Holocaustüberlebender, Romanautor, Seemann, Korrespondent, Aktivist: Im Leben des am 15.4.2021 im Alter von 97 Jahren in Berlin gestorbenen Walter Kaufmann spiegeln sich auf außergewöhnlichste Weise weltweit bedeutende Ereignisse, Katastrophen, Erschütterungen des letzten Jahrhunderts, die bis in unsere Gegenwart wirken.
Walter Kaufmann blieb bis zu seinem Tod unermüdlich kämpferisch. Er setzt mit seinem Leben ein nachwirkendes Zeichen gegen jede Form von Rechtsruck, Rassismus und Antisemitismus, die wieder bedrohliche  Ausmaße in unserem Land angenommen haben. Der Film folgt den wesentlichen Lebenslinien und Erfahrungen des Protagonisten. Er ist ein Appell an uns Lebende, die elementaren Menschenrechte und demokratischen Errungenschaften entschlossen zu verteidigen.
 
Bei der Vorführung ist Karin Kaper, die Regisseurin des Films, anwesend.
 
Karten erhältlich im CineStar Erfurt oder unter https://www.cinestar.de/kino-erfurt.
 
In Kooperation mit dem CineStar Erfurt, der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, dem Erinnerungsort Topf & Söhne, dem DGB-Bildungswerk Thüringen e.V. und dem Projekt MOSaIK

 
Erfurt, CineStar, Hirschlachufer 7


Freitag, 4. November, bis Sonntag, 6. November

Unruhestifter in Staat und Kirche: Lernen von den Gruppen der DDR-Opposition?

Tagung
 
Sie waren ein Ärgernis. Der SED-Staat fühlte sich durch sie bedroht. In der Kirche gingen die oppositionellen Gruppen vielen zu weit. Zu politisch, zu radikal, zu wenig fromm: so lauteten die Vorwürfe. Nach 1989 hatten sie dann kaum eine Chance im Politikbetrieb. Ihre Ideen von Gemeinschaft, von Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt: Waren das nicht christliche Utopien?
Doch gerade ihr religiös-politischer Doppelcharakter sowie ihre Basisstruktur und ihre Netzwerke machen die Gruppen interessant: für eine solidarische Gesellschaft und eine Kirche in Bewegung, die auch für ungetaufte Engagierte offen ist.
Welche Erfahrungen und Ideen von einst lohnt es zu erinnern? Welche davon können transformiert und für heute fruchtbar gemacht werden?
 
Das Tagungsprogramm sowie die Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem folgenden Link: http://www.ev-akademie-thueringen.de/veranstaltungen/112-2022/. Da die Anmeldefrist abgelaufen ist, können wir Sie bei Interesse nur noch auf die Warteliste setzen.
 
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Thüringen, der Forschungsstelle „Kirchliche Praxis in der DDR. Kirche (sein) in Diktatur und Minderheit“ und der Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte e.V.
 
Neudietendorf, Zinzendorfhaus, Zinzendorfplatz 3


Montag, 7. November 2022, 19.30 Uhr

Welche Farbe hat der 9. November?

Vortrag und Diskussion
 
Manche bezeichnen ihn als den „Schicksalstag der Deutschen“: den 9. November. 1918 wurde an diesem Datum die Weimarer Republik ausgerufen. 1923 wurde der Hitlerputsch niedergeschlagen. 1938 war es der Tag, an dem Pogrome mehrere Hundert Juden das Leben kosteten und zahlreiche Synagogen zerstört wurden. 1989 fiel die Berliner Mauer an diesem Tag. Wie sollen wir uns zu diesem Datum verhalten?
 
Referent: Dr. Aribert Rothe, Pfarrer i. R. in Erfurt
 
In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt
 
Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4


Montag, 14. November 2022, und Dienstag, 15. November 2022, 19.30 Uhr/19.00 Uhr

„Die Nummer auf deinem Unterarm ist blau wie deine Augen“

Lesung und Gespräch
 
Im Sommer 1941 beschloss die NS-Führung den Völkermord an Millionen Juden und Jüdinnen. Ab diesem Zeitpunkt ließen sie Hunderttausende in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportieren. Kurz vor Kriegsende befand sich auch die zweijährige Eva Umlauf zusammen mit ihrer Mutter in einem dieser letzten Transporte vom Arbeitslager Nováky, wo sie 1942 geboren worden war, nach Auschwitz-Birkenau. Mit Glück überstanden beide diese Torturen, doch der Preis dafür war hoch: Keine Verwandten überlebten, der Vater kam aus dem KZ Mauthausen nicht mehr zurück, und der Kampf ums Überleben in der Nachkriegszeit war für eine alleinstehende Mutter hart.
Eva Umlauf spricht in ihrem Buch als eine der jüngsten KZ-Überlebenden über die schwersten Momente in ihrem Leben. Zugleich rüttelt sie wach und warnt vor neu aufflammendem Nationalismus und Judenhass.
 
Referentin: Dr. Eva Umlauf, Ärztin und Überlebende der Shoah
 
Montag, 14. November 2022, 19.30 Uhr: Mühlhausen, Rathaushalle, Ratsstraße 19
Dienstag, 15. November 2022, 19.00 Uhr: Erfurt, Edith-Stein-Schule, Trommsdorffstraße 29

 
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter kath.forum@bistum-erfurt.de.
 
In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.
 
Gefördert durch:


Donnerstag, 17. November 2022, 19.30 Uhr

Migrationsgeschichte bei Volkswagen

Vortrag und Diskussion
 
Ende der fünfziger Jahre war der Automobilhersteller Volkswagen besonders betroffen vom Arbeitskräftebedarf, da aufgrund des Mauerbaus in der DDR der Zuzug von Arbeitskräften aus Ostdeutschland fehlte. Am 17. Januar 1962 kam der erste Zug aus Italien mit rund 100 Arbeitern in Wolfsburg an. Mit der Zeit folgten weitere Gastarbeiter. Viele von ihnen kamen und blieben.
Doch was ist über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen bei Volkswagen bekannt? Wie haben sie sich in dem für sie fremden Land zurechtgefunden? Wie funktionierte damals Integration? Und was kann die Politik aus der deutschen Einwanderungsgeschichte lernen?
 
Referent: Dr. Peter Birke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Georg-August-Universität Göttingen
 
In Kooperation mit dem Eichsfeldforum und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.

Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21

Gefördert durch:


Donnerstag, 24. November 2022, 18.30 Uhr

Islamische Identität in Deutschland

Vortrag und Diskussion
 
Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, wird immer wieder artikuliert – nicht nur von Bundespräsidenten. Für eine sinnvolle Beantwortung setzt die Frage die Klärung voraus, was mit „der Islam“ und was mit „gehört“ gemeint ist. Eine präzisiere Formulierung könnte sein: Welche Formen des Islams haben sich im deutschen Kontext herausgebildet? Diese führt zu weiteren Fragen: In welchem Verhältnis stehen muslimische Gruppen in Deutschland zueinander, zur Gesellschaft und zum islamischen Mainstream? Gibt es spezifisch deutsche Entwicklungen, etwa eine Art von „deutschem Islam“? Wie geht die islamische Theologie mit der Identitätsfindung in Deutschland um?
Diese und weitere Fragen werden in einigen Thesen beantwortet und zur Diskussion gestellt.
 
Referent: Dr. Aydin Süer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin
 
In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
 
Erfurt, Hörsaal Coelicum, Zugang über Domstraße 10


Dienstag, 29. November 2022, 18.00 Uhr

„Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran“

Buchvorstellung
 
Seit Wochen bewegen die Bilder aus dem Iran die Menschen auch in Deutschland. Ein Querschnitt der gesamten Gesellschaft protestiert derzeit auf den Straßen im Iran – allen voran Frauen. Es geht dabei nicht nur um das Kopftuch, sondern um mehr: Die iranische Gesellschaft will dieses Regime nicht mehr – so schätzt die Journalistin Natalie Amiri die Lage ein.
Amiri ist in einer deutsch-iranischen Familie aufgewachsen und lebte und arbeitete über sechs Jahre in Teheran. Sie kennt den Iran detailreich, und ihr gelingt es, das internationale Politikgeschehen rund um die Islamische Republik klug und präzise einzuordnen.
In ihrem Buch beschreibt die SPIEGEL-Besteller-Autorin und ARD-Journalistin ihr Leben zwischen zwei Welten und unterschiedlichen Kulturen sowie
die Entwicklung der politischen Situation im Iran seit der Revolution von 1979.
 
Referentin: Natalie Amiri, Autorin und Journalistin
 
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter kas-thueringen@kas.de.
 
In Kooperation mit dem Politischen Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.
 
Erfurt, Kultur:Haus Dacheröden, Anger 37
 
Gefördert durch:


Mittwoch, 30. November 2022, 18.00 Uhr

„Afghanistan – Unbesiegter Verlierer“

Buchvorstellung
 
„Wir Frauen waren frei. Nun müssen wir wieder Burka tragen, uns komplett verhüllen. Im Vergleich zu anderen – selbst islamischen – Ländern haben Menschen in Afghanistan nicht die gleichen Rechte. Wir sind ein Volk, das in die Vergangenheit zurückkatapultiert wurde und ein schweres Leben vor sich hat.“ Das sagt Maryam Amarkhil, Frauenrechtlerin und Gesprächspartnerin Natalie Amiris. Was bedeutet die Rückkehr der Taliban für die afghanische Bevölkerung? Welcher Zukunft sehen die Frauen des Landes entgegen?
100 Tage nach der Machtübernahme der Taliban war die SPIEGEL-Bestsellerautorin und ARD-Journalistin Natalie Amiri wieder im Land. In ihrem Buch kommen zahlreiche Afghanen und Afghaninnen selbst zu Wort: Fachleute, Prominente und mehr oder weniger zufällige Begegnungen entlang ihrer Recherche durch mehrere Provinzen.
 
Referentin: Natalie Amiri, Autorin und Journalistin
 
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter kas-thueringen@kas.de.
 
In Kooperation mit dem Politischen Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.
 
Jena, Historisches Rathaus, Rathausdiele, Markt 1

Gefördert durch:

 


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Donnerstag, 1. Dezember 2022, 19.30 Uhr

Phänomen Sowjetunion: Zwischen Utopie und Massenterror

Vortrag und Diskussion
 
Referentin: Prof. Dr. Susanne Schattenberg, Professorin für Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bremen
 
In Kooperation mit dem Eichsfeldforum
 
Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21


Katholisches Forum im Land Thüringen


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