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Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,

im Kirchenjahr gilt der November als ein Monat des Gedenkens und Erinnerns. Damit verbunden sind Momente des Innehaltens und des Reflektierens. Das möchten auch wir tun. So stehen in diesem November Themen wie Judenhass als „deutsche Krankheit“, Rassismus, Verschwörungsmythen und die Frage nach der gesellschaftlichen Gestaltungskraft von Christentum und Islam auf unserem Programm. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns zu gedenken, innezuhalten und zu reflektieren.
Die Veranstaltungen werden unter den jeweils geltenden Hygienemaßnahmen durchgeführt.

Ihr
Niklas Wagner

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Montag, 8. November 2021, 19.30 Uhr

Segeln für den Pfeffer. Magellan, Carletti und andere Weltumsegelungen im 16. Jahrhundert

Vortrag und Diskussion

Vor 500 Jahren starb Fernando Magellan während seiner Umsegelung der Welt. Seine Expedition war die erste, die die Welt umsegelte – aber nicht die einzige. Der Vortrag stellt weitere, weniger bekannte Weltumsegler des 16. Jahrhunderts und ihre Geschichte(n) vor.

Referentin: Prof. Dr. Susanne Rau, Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit an der Universität Erfurt

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Link zur Anmeldung: https://www.eebt.de/veranstaltungen/details-zur-veranstaltung/?details=143.

In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie "Meister Eckhart" Erfurt

Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4


Mittwoch, 10. November 2021, 20.15 Uhr

Herbstfilmreihe im WohnCinema: „Menashe“

Filmvorführung und Gespräch

Der komplett auf Jiddisch gedrehte Film erzählt die Geschichte des Witwers Menashe, der entgegen aller religiösen Traditionen darum kämpft, seinen Sohn Rieven allein erziehen zu können. Die Voraussetzungen dafür stehen schlecht: Menashe lebt in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in Borough Parkin Brooklyn, New York. Die dortigen Erwartungen an die Bewohner folgen einem rigiden Verhaltenskodex, alleinerziehende Väter sind nach strenger Auslegung der Thora nicht vorgesehen. Der tollpatschige Supermarktverkäufer Menashe passt auch sonst nicht recht in das konforme Bild der Gemeinde. Er ist ein klassischer Schlimasel, vergesslich und chaotisch, der den chassidischen Hut nicht trägt und seine Schläfenlocken hinter den Ohren versteckt. Mit seinem kleinen Gehalt kommt er dazu kaum über die Runden, und so bestimmt der Rabbi, dass der Sohn Rieven besser bei der Familie des Onkels aufwächst - solange bis Menashe wieder heiratet und sein Leben in geordnete Bahnen führt. Für Menashe beginnt ein innerer und äußerer Kampf mit den Traditionen, an dessen Ende er sich entscheiden muss, ob er frei sein will oder sich den Erwartungen beugt.

Eintritt: 5 € (erm. 3 €). Tickets an der Abendkasse.

In Kooperation mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, dem Kinoklub am Hirschlachufer, dem Zughafen Erfurt und dem Augustinerkonvent Erfurt

Erfurt, Zughafen, Zum Güterbahnhof 20


Donnerstag, 11. November 2021, 18.00 Uhr

„Politische Religion“

Buchvorstellung

Politik ist Weltgestaltung durch öffentliche Macht – Religion ist die Realisierung des Heiligen. Auch Christentum und Islam gestalten mit. Als Konkurrenten? In Zusammenarbeit? Die neue religiöse Vielfalt Europas braucht eine neue politische Theologie. Felix Körner entwirft sie. Seine Ausgangsfrage: Wie beeinflussen die Religionen das Zusammenleben und die Machtverhältnisse? Und wie sind sie selbst davon beeinflusst?
Diese politische Theologie bringt Erfahrungsberichte, Gesellschaftsanalysen, Textstudien und Theoriebausteine zusammen. Die Religionen werden als eigene Gestaltungskräfte sichtbar.

Referent: Prof. Dr. Felix Körner SJ, Islamwissenschaftler und Professor für Dogmatik an der Päpstlichen Universität Gregoriana Rom

Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung an kath.forum@bistum-erfurt.de oder 0361/6572-370 möglich.

In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen


Erfurt, Kultur:Haus Dacheröden, Anger 37


Samstag, 13. November 2021, 20.00 Uhr

„Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe.“ Ein Abend mit Madeleine Delbrêl

Textcollage

Madeleine ist als Jugendliche eine überzeugte Atheistin, erlebt mit zwanzig eine Gottesbegegnung und möchte danach ganz aus der Liebe zu Gott und den Menschen leben. Immer wieder gehen Gottsucher in die Wüste, in die Einsamkeit. Madeleine Delbrêl sucht, im Gegensatz dazu, die Asphalt- und Betonwüste der Arbeiterstadt Ivry im Süden von Paris auf. Mit Freundinnen lebt sie dort zusammen in einer unscheinbaren kleinen Gemeinschaft. Dort möchte sie, wie sie schreibt, „Gott einen Ort sichern“, Durch ihr radikales christliches Leben erwirbt sie sich Respekt und Freundschaft der kommunistischen Nachbarn und des Bürgermeisters im Viertel.

Mitwirkende:

  • Manuel Klein, Schauspieler
  • Annette Schleinzer, Autorin der Biografie „Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe. Das Lebenszeugnis von Madeleine Delbrêl“


Eine Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung bei Nikolaus Huhn (n.huhn@energie-gewinnt.de oder 03643/420 074) möglich.

In Kooperation mit dem Glockenhof Weimar und dem Seelsorgeamt im Bistum Erfurt


Weimar, Glockenhof, Edith-Stein-Straße 1


Montag, 15. November 2021, 19.30 Uhr

„Diagnose: Judenhass. Die Wiederkehr einer deutschen Krankheit“

Buchvorstellung

Seit 1.700 Jahren leben nachweislich Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, und dennoch sieht sich die hiesige jüdische Bevölkerung Tag für Tag antisemitischen Ressentiments ausgesetzt. Nicht zuletzt der antisemitische Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 zeigte, wie tief der „Judenhass“ in Deutschland verwurzelt ist.
Das Autorenpaar Eva Gruberová und Helmut Zeller ist quer durch Deutschland gereist, um den Erscheinungsformen des Antisemitismus auf den Grund zu gehen. Eigens für ihr Buch haben sie die unterschiedlichsten Personengruppen befragt, darunter auch jüdische Schülerinnen und Schüler. Mit ihrem Buch wollen sie offenlegen, was noch unausgesprochen ist, und zur Selbstreflexion anregen.

Referent:innen:

  • Eva Gruberová, Journalistin, Autorin und Referentin in der KZ-Gedenkstätte Dachau
  • Helmut Zeller, Redakteur der Süddeutschen Zeitung

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt

Mühlhausen, Haus der Kirche, Kristanplatz 1

Gefördert durch:


Mittwoch, 17. November 2021, 20.15 Uhr

Herbstfilmreihe im WohnCinema: „Eine Tora für Thüringen“

Filmvorführung und Gespräch

Der Dokumentarfilm zeichnet die Entstehung der neuen Tora-Rolle für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen nach. Zwei Jahre lang arbeitete der Rabbiner Reuben Yaacobov daran, schrieb in diesem Zeitraum die 304.805 Buchstaben, die eine Tora-Rolle enthält. Ebenso besuchte er Orte in Thüringen, die mit der Geschichte des Judentums eng verbunden sind, zum öffentlichen Schreiben der Tora. Im September 2021 wurde die Tora-Rolle der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen übergeben und mit einem Fest in die Erfurter Synagoge eingebracht.

Eintritt: 5 € (erm. 3 €). Tickets an der Abendkasse

In Kooperation mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, dem Kinoklub am Hirschlachufer, dem Zughafen Erfurt und dem Augustinerkonvent Erfurt

Erfurt, Zughafen, Zum Güterbahnhof 20


Donnerstag, 18. November 2021, 19.30 Uhr

Fachkräftemigration und demographischer Wandel: Perspektiven für ländliche Regionen

Podiumsgespräch

Ländliche Regionen in Thüringen stehen vor großen Herausforderungen mit Blick auf den demographischen Wandel. So sind aktuell 25% aller Beschäftigten in Thüringen mindestens 55 Jahre alt und stehen damit vor dem Renteneintritt, während die Zahl an offenen Ausbildungsstellen weiter steigt. In diesem Zusammenhang wird vermehrt die Förderung von Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland diskutiert. Fachkräftezuwanderung wird dabei häufig als eine entscheidende wirtschaftliche Perspektive für ländliche Regionen betrachtet.
Doch was sind die Voraussetzungen, damit Fachkräftemigration langfristig dabei helfen kann, den Fachkräftemangel im ländlichen Raum zu überwinden? Diese Frage wird im Rahmen unserer Veranstaltung aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: aus Sicht der Bevölkerung, mit Blick auf die institutionellen Rahmenbedingungen und aus Perspektive der lokalen und regionalen Wirtschaft.

Podiumsgäste:

  • Dr. Karin Langer, IHK Erfurt (angefragt)
  • Rahmatullah Batoor, Referent für Ehrenamt bei der Beauftragten des Freistaats Thüringen für Integration, Migration und Flüchtlinge
  • Patrick Bareinz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt „Weltoffen miteinander arbeiten“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena

In Kooperation mit dem Eichsfeldforum und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt

Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21

Gefördert durch:


Montag, 22. November 2021, 20.00 Uhr

Warum wir über Rassismus sprechen müssen.

Vortrag und Diskussion

Die Auseinandersetzung mit Rassismus stellt schwierige Fragen an die Menschen, die nicht von ihm betroffen sind, und ist gerade deshalb so unbeliebt. Rassismus verteilt Macht und Ohnmacht zugunsten derer, die nicht von ihm betroffen sind. Es ist deshalb notwendig, den Teil der Gesellschaft in den Blick zu nehmen, der von Rassismus profitiert.
In seinen Vorträgen beschreibt Sami Omar seine alltäglichen Erfahrungen mit Rassismus und ist dabei ein so meisterhafter Erzähler, dass man als Zuhörer:in oft nicht weiß: Soll ich lachen, weinen oder nur ungläubig den Kopf schütteln? Wer meint, Rassismus gäbe es in unserer Gesellschaft nicht oder er oder sie mache bereits alles richtig, merkt bei Sami Omar schnell: Doch, auch wir müssen über Rassismus reden. Denn dieses Thema geht uns alle an.

Referent: Sami Omar, Autor und Moderator

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt und dem Café International der Caritasregion Mittelthüringen e.V.

Weimar, Notenbank, Steubenstraße 15


Gefördert durch:


Dienstag, 23. November 2021, 19.00 Uhr

Im Nebel der Pandemie. Verschwörungsglaube und Esoterik in Krisenzeiten

Vortrag und Diskussion

Mit der Covid-19-Pandemie verbreiten sich immer mehr Falschmeldungen, Verschwörungstheorien, esoterische Heilungsangebote und pseudo-wissenschaftliche Gesundheitstipps. Besonders in den sozialen Medien finden solche „alternativen Deutungen“ eine hohe Resonanz. Die Initiative „Querdenker“ entwickelte sich zu einem Sammelbecken des Protests, getragen u. a. von Esoteriker:innen, Impfgegner:innen und Wutbürger:innen.

Wie kommt es zu Verbindungen zwischen Verschwörungsglauben und Esoterik? Welche Vernetzungen und Querfrontstrategien lassen sich erkennen? Matthias Pöhlmann beleuchtet aktuelle Entwicklungen, analysiert die weltanschaulichen Hintergründe und gibt Orientierungshilfen und Ratschläge für den Umgang mit Verschwörungsgläubigen aus christlicher Sicht.

Referent: Dr. Matthias Pöhlmann, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Ev.-Luth. Kirche in Bayern

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt

Nordhausen, Kapitelhaus, Domstraße 17/18

Gefördert durch:


Mittwoch, 24. November 2021, 19.30 Uhr

Politischer Salon: Jüdisches Leben heute

Podiumsgespräch

Die Publizistin und Pädagogin Marina Weisband, der Leiter einer jüdischen Grundschule und Rabbineranwärter Levi Ufferfilge sowie Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt/Main, diskutieren als Nachgeborene über das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Wie kann das Gedenken an die Shoah auch ohne die Überlebenden als Augenzeugen weitergetragen werden? Wie macht man das jüdische Leben der Gegenwart in all seiner Vielfalt erlebbar? Was bedeutet es, als Jüdinnen und Juden sichtbar zu sein? Wie ist mit dem zunehmenden Antisemitismus umzugehen und was erwarten sie diesbezüglich von der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft?

Eintritt: 12 € (erm. 10 €). Karten erhältlich unter www.herbstlese.de und 0361/644 123 75.

In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese und dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung

Erfurt, Ratsgymnasium, Meister-Eckehart-Straße 1


Montag, 29. November 2021, 18.00 Uhr

Rassistische Polizeigewalt

Online-Vortrag und Diskussion

Rassistische Polizeigewalt gegenüber Schwarzen Menschen, People of Color, Muslim*a oder Romn*ja ist in Deutschland keine Seltenheit. Egal ob in der Straßenbahn, beim Grenzübertritt oder beim Feiern mit Freunden, oft erleben diese Menschen „rassistisches Profiling“ seitens der Polizei. Hierbei handelt es sich um diskriminierende Personen- und Fahrzeugkontrollen aufgrund von rassistischen Gruppenzuschreibungen. Zielgerichtetes Kategorisieren, auch Profiling genannt, stellt somit bestimmte Personengruppen unter Generalverdacht und führt letztlich zur Kriminalisierung ethnischer und religiöser Minderheiten.
Mitunter bleibt es nicht bei harmlosen Polizeikontrollen, sondern es kommen Schikanen und körperliche Gewalt hinzu. Diese Erlebnisse hinterlassen bei den Betroffenen psycho-soziale Effekte, welche Auswirkungen auf ihr weiteres Verhalten haben.

Referent:innen:

  • Biplab Basu, Historiker, Bürgerrechtler und  Gründungsmitglied von „Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt“ (KOP) Berlin
  • Johanna Mohrfeldt, Bildungsreferentin bei ReachOut Berlin mit Themenschwerpunkt Rassismus

Wir bitten um Ihre Anmeldung unter bildungswerk@mch-heiligenstadt.de oder 03606/667-403. Die Zugangsdaten erhalten Sie am Vormittag des 29.11. per Mail.

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt und dem Eichsfeldforum

Gefördert durch:


Katholisches Forum im Land Thüringen


Farbengasse 2,
99084 Erfurt
Telefon +49 361 65 72 370
Fax +49 361 65 72 374

E-Mail kath.forum@bistum-erfurt.de
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