Montag, 6. März 2023, 19.30 Uhr
Hybride Identitäten – Texte deutschsprachiger jüdischer Autorinnen der dritten Generation nach der Shoah
Vortrag und Diskussion
Was verschafft Menschen Identität? Traditionell die Zugehörigkeit zu einer Nation, die gemeinsame Muttersprache und auch die Religion. Doch wie ist das bei Menschen, die ihrer Wurzeln beraubt wurden? Oftmals erschaffen sie sich eine eigene Identität, indem sie verschiedene Identitäten neu zusammensetzen. In ihrem Vortrag fragt Ilse Nagelschmidt, wie jüdische Autorinnen der dritten Generation nach der Shoah sich in ihren Texten gleichsam selbst erschaffen. Dabei stellt sich die Frage nach der hybriden Identität zwischen Fiktion und Wirklichkeit.
Referentin: Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt, emeritierte Professorin für Literaturwissenschaft an der Universität Leipzig
Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4
In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt
Dienstag, 7. März 2023, 19.00 Uhr
Das Königsportal der Kathedrale von Chartres: Tor zu einer neuen Zeit
Vortrag und Gespräch
Wie die berühmte Kathedrale von Chartres insgesamt, so gilt insbesondere ihr Hauptportal als Schlüsselwerk der anbrechenden Gotik. Wir wissen nicht, warum es seit seiner Entstehung um 1150 „Königsportal“ heißt – doch es verdient diesen adelnden Namen durch die geistige Weite und die künstlerische Kühnheit, die seine über 200 Figuren kennzeichnen. In ihnen spiegelt sich ein Umbruch des Denkens, ohne den es den Aufbruch zu einem modernen Europa nicht gegeben hätte.
Referent: Dr. Tilman Evers, Privatdozent für Politik & Soziologie, Kulturwissenschaftler
Erfurt, Brunnenkirche, Fischersand 24
In Kooperation mit dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt
Montag, 13. März 2023, 19.00 Uhr
Revolution im Iran – kein Sprint, sondern ein Marathon
Podiumsgespräch
Gespräch über die Situation im Iran anlässlich des Internationalen Frauentags
Seit Mitte September 2022 demonstrieren im Iran Menschen gegen das Regime. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Sie soll gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben und starb am 16. September im Teheraner Polizeigewahrsam. Die Proteste halten an, und das Regime reagiert immer brutaler: Fast täglich erreichen uns Meldungen über verhängte und vollstreckte Todesurteile. Die Menschen im Iran streben mittlerweile einen Regime Change an, an Reformen glauben sie nicht mehr. Die Deutsch-Iranerin Natalie Amiri spricht anlässlich des Internationalen Frauentages mit Romy Gehrke (MDR) über die aktuelle Situation der Frauen im Iran.
Mitwirkende: - Natalie Amiri, Journalistin und Autorin
- Romy Gehrke, Moderatorin
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich unter kontakt@herbstlese.de oder 0361-644 123 75.
Erfurt, Kultur:Haus Dacheröden, Anger 37
In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese, dem Politischen Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen und dem Frauenzentrum Brennnessel
Donnerstag, 16. März 2023, 19.00 Uhr
Ökumenische Eiszeit? Der Ukrainekrieg und die Kirchen
Vortrag und Diskussion
Bilder von Bischöfen, die Waffen segnen, schienen zum schwierigen Erbe der Kirchen zu gehören, aber in der Vergangenheit zu liegen. Mit dem umstrittenen Verhalten des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau, der ausdrücklich den russischen Überfall auf die Ukraine gutheißt und gefallene russische Soldaten als Märtyrer ansieht, ist das Thema wieder auf der Tagesordnung. Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige ist Ökumenebeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz und ein guter Kenner der orthodoxen Kirchen. Ebenso ist er mit der kirchlichen Landschaft der Ukraine durch vielfältige Besuche und Kontakte vertraut. Woher kommt der Gegensatz, den auch die Kirchen austragen?
Referent: Dr. Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg und Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz
Gera, Gemeindehaus St. Elisabeth, Kleiststraße 7
In Kooperation mit der Ökumenischen Akademie Gera-Altenburg
Donnerstag, 23. März 2023, 18.00 Uhr
Das Handeln in Kirchen – Soll und Haben
Teil II der digitalen Reihe „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann“
In der Studie "Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann" werden Kirchen als Akteure des Wandels beschrieben. Als solche wirken sie nicht nur in Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft hinein, sondern müssen sich auch der Aufgabe stellen, wie ein erfolgreicher Wandel innerkirchlich aussehen kann. Dieser so beschriebenen "Politik der Zumutung" wollen wir nachgehen: Worin besteht sie? Und wie kann eine faire Verteilung der Zumutungen aussehen? Diskutiert werden soll dies an dem ausgewählten Handlungsfeld Gebäudemanagement. Reicht das oder brauchen die Kirchen verbindliche Regeln, zum Beispiel in Form von kirchlichen Klimaschutzgesetzen?
Mitwirkende: - Dr. André Witthöft-Mühlmann, Umweltbeauftragter der Evangelischen Kirche in Baden
- Mattias Kiefer, Umweltbeauftragter des Erzbistums München und Freising und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der deutschen (Erz-)Diözesen
- Oliver Foltin, wissenschaftlicher Referent im Arbeitsbereich Frieden und nachhaltige Entwicklung der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg, Leiter des Projektbüros Klimaschutz der EKD
Wir bitten um Ihre Anmeldung bei der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt: www.ea-wb.de/soet.
Digitales Format
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, dem Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg
Montag, 27. März 2023, 18.00 Uhr
„Das Christentum und die Entstehung des modernen Europa“
Buchvorstellung
Während das Christentum zu Beginn der Neuzeit in Fundamentalfeindschaft zerrissen und Grund schwerer Konflikte war, nahm es im Verlauf des 30jährigen Krieges eine Wende zu Frieden und rechtlicher Anerkennung. Es ebnete damit dem pluralen Europa der Gegenwart den Weg – so die These von Heinz Schilling. Er erzählt anhand zahlreicher Beispiele, wie aus der einen lateinischen Christenheit das multikonfessionelle Europa der Frühen Neuzeit hervorging, schildert die Machtkämpfe um das Verhältnis von Politik und Kirche und veranschaulicht, wie diese Konflikte die weltanschauliche Pluralität der Moderne hervorbringen – ein Prozess, der unsere Welt bis heute entscheidend prägt.
Referent: Prof. Dr. Heinz Schilling, Historiker und Publizist
Erfurt, Bildungsstätte St. Martin, Farbengasse 2
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
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