Sonntag, 8. Januar 2023, 17.00 Uhr
Griechische Schicksale
Podiumsgespräch mit Musik zur Oper „Eleni“
Der Griechische Bürgerkrieg entzweite zwischen 1946 und 1949 die griechische Gesellschaft. Kommunistisch gesinnte Partisanen und die von den Westmächten unterstützten Royalisten bekämpften sich bis aufs Blut. Die Zahl der Toten des Bürgerkrieges schwankt je nach Angabe zwischen 44.000 und 158.000, die der Flüchtlinge zwischen 80.000 und 703.000. Ab 1948 wurden von der kommunistischen Kriegspartei rund 28.000 Kinder und Jugendliche teils freiwillig, teils – wie in „Eleni“ beschrieben – unter Zwang, aus der Kampfzone evakuiert und in kommunistische Bruderstaaten verbracht. Etwa 1.100 dieser griechischen Minderjährigen landeten schließlich auch in Deutschland: ein Großteil im damals noch sowjetisch besetzten Sachsen und 95 Jugendliche auch in Erfurt, wo sie auf dem Petersberg eine Berufsausbildung erhielten. Im Gespräch mit Intendant und Regisseur Guy Montavon, dem aus Kreta stammenden Dirigenten Myron Michailidis sowie dem Leipziger Journalisten und Musiker Kostas Kipuros gehen wir Einzelschicksalen nach, die aus dem den Hintergrund der Oper „Eleni“ bildenden Griechischen Bürgerkrieg resultierten.
Mitwirkende:
- Kostas Kipuros, Journalist und Musiker
- Myron Michailidis, Dirigent von „Eleni“
- Guy Montavon, Intendant des Theaters Erfurt und Regisseur von „Eleni“
Erfurt, Chorsaal des Theaters, Theaterplatz 1 (Zugang über Foyer)
In Kooperation mit dem Theater Erfurt
Montag, 9. Januar 2023, 19.30 Uhr
„Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Gen 16,13)
Vortrag und Gespräch
Die Reihe der Erfurter Vorträge 2023 eröffnen wir mit einem Blick auf die Jahreslosung, den Satz „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Dieser Satz ist dem Buch Genesis (1. Buch Mose), dem ersten Buch in der Bibel, entnommen. Geäußert wird er von einer schwangeren Sklavin, die gerade dem Verdursten entkommen ist.
Referentin: Dr. Anne Rademacher, Leiterin des Seelsorgeamtes des Bistums Erfurt
Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4
In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt
Donnerstag, 26. Januar 2023, 19.30 Uhr
„Leben mit Auschwitz“
Buchvorstellung
Die Überlebenden der Shoah konnten über das Geschehene oft nicht sprechen. Doch die Traumata des Erlittenen wirkten auch im Stillen: Überlebende und ihre Kinder beschwiegen das Unfassbare, um einander zu schützen und dem Schrecken nicht oder nicht noch einmal begegnen zu müssen. Anders die Generation der Enkel, die in diesem Buch zu Wort kommt. Sie stellt den Großeltern nicht nur Fragen, auf die sie auch Antworten bekommt. Sie erlebt Auschwitz zudem als ein historisches Faktum, das in den Jahrzehnten, die seit der Befreiung des Lagers vergangen sind, beschrieben und analysiert, interpretiert und bearbeitet wurde. Was aber heißt und bedeutet Auschwitz dann für diese Dritte Generation?
Referentin: Andrea von Treuenfeld, Journalistin und Autorin
Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21
In Kooperation mit dem Eichsfeldforum und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.
Gefördert durch:
Dienstags, jeweils 19.00 Uhr
In Zeiten des „Heißen“ Krieges: Von der Tugend und Not des Gebets um Frieden
Digitale Ringvorlesung
Angesichts des Kriegs in der Ukraine, aber auch vieler anderer kriegerischer Auseinandersetzungen und bewaffneter Konflikte weltweit gewinnen Friedensgebete in den christlichen Kirchen wie in anderen religiösen Traditionen neue Bedeutung. In einer digitalen Vorlesungsreihe gehen Theolog:innen aus verschiedenen Konfessionen und weitere Gesprächspartner:innen der Frage nach, was Friedensgebet heute inmitten einer säkularen und pluralen Gesellschaft bedeutet: Wie erklärt die Theologie diese Gebete? Welche Formen des (gemeinschaftlichen und gottesdienstlichen) Friedensgebets gibt es heute? Auf welche Entwicklung und damit Historie gehen Gottesdienste zurück, die sich speziell dem Anliegen des Friedens widmen? Wie verhalten sich hier Liturgie und Ethik, aber auch Liturgie und Politik zueinander? Welche Rolle spielt die Ökumene? Inwieweit sind diese Gebete auch für Nichtchristen und Nichtgläubige offen? Die Vorträge fragen nach einer rituellen Form des religiösen Engagements für den Frieden inmitten einer sich säkular definierenden Gesellschaft.
Dienstag, 10. Januar 2023: „Daß Gott uns allen gnädig sei / Und Sieg und Frieden uns verleih…“. Sinnmuster des Krieges zwischen Aggression und Friedenssehnsucht Referent: Prof. Dr. Andreas Holzem, Lehrstuhlinhaber für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen
Dienstag, 17. Januar 2023: Die Weingartner multireligiösen Friedensgebete Referentin: Dr. Heike Wagner, Leiterin des Standortes Weingarten der Akademie des Bistums Rottenburg-Stuttgart
Dienstag, 24. Januar 2023: „In Frieden lasst uns beten zum Herrn“. Friedensgebet in der Orthodoxie Referentin: Dr. Yauheniya Danilovich, Akademische Rätin am Seminar für Praktische Theologie und Religionspädagogik der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
Dienstag, 31. Januar 2023: Schalom – Pax – Friede: Liturgische Ressourcen universeller Friedensarbeit aus Judentum und Christentum Referent: Prof. Dr. Peter Ebenbauer, Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Graz
Weitere Termine folgen im Februar 2023.
Zugriff jeweils über https://www.youtube.com/unierfurtlive.
In Kooperation mit den Professuren für Liturgiewissenschaft an den Katholisch-Theologischen Fakultäten der Universitäten Erfurt und Tübingen und der Akademie des Bistums Rottenburg-Stuttgart
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