Theologie als Wissenschaft vom Leben – Wolfgang Ullmanns Arbeit im Spannungsfeld von Seelsorge, Wissenschaft und Politik
Wolfgang Ullmann war während und nach der Friedlichen Revolution vor allem als Politiker bekannt. Als Minister ohne Geschäftsbereich in der Modrow-Regierung, als Bundestags- und später Europaabgeordneter für Bündnis 90/DIE GRÜNEN trug er Wesentliches zur innerdeutschen Verfassungsdiskussion und zur Formulierung der Europäischen Grundrechtecharta bei. Doch den größeren Teil seines Berufslebens verbrachte
Wolfgang Ullmann als Pfarrer sowie als Dozent an zwei theologischen Ausbildungsstätten.
Theologie war für ihn „Wissenschaft vom Leben.“ Als er Mitte der 1980er Jahre seine Geschichte vom „Bekenntnis und Dogma der Kirche“ zu schreiben begann, hatte Ullmann nicht nur ein theologisch gebildetes Publikum vor Augen, sondern engagierte Laien in Gemeinden. Durch seinen Tod 2004 wurde das Werk abgebrochen. Demnächst erscheint es, herausgegeben von seinem Sohn, dem Komponisten Jakob Ullmann.
Prof. Dr. Jakob Ullmann wird darstellen, wie sich im Werk seines Vaters Biografisches, Theologisches und politisches Engagement gegenseitig durchdrangen und dabei ausgetretene Pfade in Theologie und Politik verließen. Im Fokus seines Vortrages steht die Frage, wie wir mit Wolfgang Ullmanns Blick unsere gegenwärtige Welt besser verstehen und was wir angesichts der Herausforderungen in Politik und Gesellschaft, Theologie und Kirche heute von ihm lernen können.
Referent: Prof. Dr. Jakob Ullmann, Autor und Komponist; Sohn Wolfgang Ullmanns
In Kooperation mit den Augustinern in Erfurt, der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen, der Evangelischen Reglergemeinde Erfurt und dem Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patristik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
Erfurt, Hörsaal Coelicum, Zugang über Domstraße 10