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Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,

das diesjährige Weihnachtsfest wird von einer traurigen Erinnerung überschattet: Am 24. Februar wurde der Friede in Europa durch den russischen Angriff auf die Ukraine in Trümmer gelegt. Auf den Tag genau zehn Monate später erklingt am Heiligabend der weihnachtliche Ruf "Friede auf Erden". Gut möglich, dass er manchen schal vorkommt, sogar wie Hohn klingt oder im Hals stecken bleibt.

Unsere Veranstaltungen im Dezember widmen sich Fragen, die mit dieser Lage im Zusammenhang stehen: An vielen Orten erhalten Friedensgebete Zulauf oder werden neu ins Leben gerufen. Hilft jetzt nur noch beten? Sollte die Politik stärker als bisher auf Abschreckung setzen? Darüber hinaus blicken wir auf die Sowjetunion - anlässlich des 100. Jahrestags ihrer Entstehung - und auf Luthers Einfluss auf das Weihnachtsfest, wie es heute gefeiert wird. Herzliche Einladung dazu!
Ich wünsche Ihnen und den Menschen, die Ihnen wichtig sind, eine besinnliche Adventszeit und dann ein gesegnetes Weihnachtsfest. Kommen Sie gut ins neue Jahr, und bleiben Sie uns gewogen.
 
Ihr
Niklas Wagner

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Donnerstag, 1. Dezember 2022, 19.30 Uhr

Phänomen Sowjetunion: Zwischen Utopie und Massenterror

Vortrag und Gespräch
 
Vor 100 Jahren – am 30. Dezember 1922 – entstand aus dem Zusammenschluss der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik, der Ukraine, Weißrusslands und der Transkaukasischen Republik die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR. Die heutigen Sichtweisen auf die ehemalige Sowjetunion können sehr unterschiedlich sein: Entweder wird an die einstige Sowjetunion als gefürchtete Supermacht erinnert, die bei einigen nostalgische Gefühle hervorruft. Oder sie gilt als Zwangsregime, in dem der Alltag von unterdrückten Menschenrechten, Terror und Mangelwirtschaft geprägt war. Was ist an diesen beiden Extremen dran?
 
Referentin: Prof. Dr. Susanne Schattenberg, Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa und Professorin für Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bremen
 
In Kooperation mit dem Eichsfeldforum
 
Heilbad Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21


Montag, 5. Dezember 2022, 19.30 Uhr

Luthers Weihnachten

Vortrag und Gespräch

Die Art, wie Weihnachten heute gefeiert wird, ist nicht "vom Himmel gefallen", sondern hat sich über die Jahre hinweg entwickelt. Maßgeblichen Einfluss hat Martin Luther genommen. Er führte bspw. die Figur des Christkinds als Geschenkebringer ein. Wie feierte er selbst Weihnachten? Und welche Bräuche haben sich bis heute gehalten?

Referent: Bernd Prigge, Pfarrer im Augustinerkloster Erfurt

In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie "Meister Eckhart" Erfurt
 
Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4


Mittwoch, 7. Dezember 2022, 19.00 Uhr

Frieden durch Abschreckung?

Podium in der Reihe „Theologie im Gespräch mit Politik“
 
Der Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 bringt Fragen neu auf den Tisch, die vielfach als Relikte lange vergangener Zeiten galten: Ist Frieden eine reine Utopie? Wie lässt er sich sichern? Braucht es dazu militärische Abschreckung? Wie kann eine realistische Friedensethik unter den Bedingungen der Gegenwart in einer globalisierten Welt aussehen?
 
Podiumsgäste:
•    Katrin Göring-Eckardt MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages
•    Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU Deutschland (angefragt)
•    Dr. Peter Rudolf, Senior Fellow in der Forschungsgruppe Amerika der Stiftung Wissenschaft und Politik
•    Prof. Dr. Elke Mack, Sozialethikerin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
 
In Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
 
Erfurt, Rathausfestsaal, Fischmarkt 1


Dienstag, 6. und 13. Dezember 2022, jeweils 19.15 Uhr

In Zeiten des "Heißen" Krieges: Von der Tugend und Not des Gebets um Frieden

Online-Ringvorlesung

Angesichts des Kriegs in der Ukraine, aber auch vieler anderer kriegerischer Auseinandersetzungen und bewaffneter Konflikte weltweit gewinnen Friedensgebete in den christlichen Kirchen wie in anderen religiösen Traditionen neue Bedeutung. In dieser digitalen Vorlesungsreihe gehen Theolog:innen aus verschiedenen Konfessionen und weitere Gesprächspartner:innen der Frage nach, was Friedensgebet heute inmitten einer säkularen und pluralen Gesellschaft bedeutet: Wie erklärt die Theologie diese Gebete? Welche Formen des (gemeinschaftlichen und gottesdienstlichen) Friedensgebets gibt es heute? Auf welche Entwicklung und damit Historie gehen Gottesdienste zurück, die sich speziell dem Anliegen des Friedens widmen? Wie verhalten sich hier Liturgie und Ethik, aber auch Liturgie und Politik zueinander? Welche Rolle spielt die Ökumene? Inwieweit sind diese Gebete auch für Nichtchristen und Nichtgläubige offen? Die Vorträge fragen nach einer rituellen Form des religiösen Engagements für den Frieden inmitten einer sich säkular definierenden Gesellschaft.

Dienstag, 6. Dezember 2022, 19.15 Uhr: Fängt da der Friede an? Liturgien als Räume von Friedensverheißung und Friedensvermissen

Referenten:
- Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Liturgiewissenschaftler an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
- Prof. Dr. Stephan Winter, Liturgiewissenschaftler an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen

Dienstag, 13. Dezember 2022, 19.15 Uhr: Friedensgebete zur Wendezeit

Referent: Dr. Thomas Roscher, Pastor in Plauen

Weitere Termine folgen im Januar und Februar 2023.

Zugriff jeweils über https://www.youtube.com/unierfurtlive.

In Kooperation mit den Professuren für Liturgiewissenschaft an den Katholisch-Theologischen Fakultäten der Universitäten Erfurt und Tübingen sowie mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart


Katholisches Forum im Land Thüringen


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