Veranstaltungen April/ Mai 2023
Kreuzgang-Gespräche 2023: „Vertrau mir!?“
Auf unterschiedlichen Ebenen ist Vertrauen in unserem Leben gefragt: Wenn ich einem Mitmenschen vertraue, gehe ich davon aus, dass die oder der Betreffende mir nicht schaden will. Wenn ich Politiker:innen meine Stimme gebe, vertraue ich darauf, dass sie meine Anliegen bestmöglich vertreten werden. Wenn ich staatlichen Institutionen vertraue, gehe ich davon aus, dass sie (zumindest grundsätzlich) nach Maßstäben der Gerechtigkeit für alle eingerichtet sind und agieren. Ohne Vertrauen ist ein gutes Miteinander hochgradig gefährdet, wenn nicht sogar unmöglich – sowohl im Kleinen wie im Großen. Die Kreuzgang-Gespräche 2023 thematisieren daher das Vertrauen als eine grundlegende Anforderung an unser gesellschaftliches Miteinander.
Mittwoch, 26. April 2023, 19.30 Uhr: Vertrau mir – in der Politik Referentin: Katja Wolf, Oberbürgermeisterin von Eisenach
Mittwoch, 3. Mai 2023, 19.30 Uhr: Vertrau mir – in der Demokratie Referent: Stephan J. Kramer, Präsident des Amtes für Verfassungsschutz Thüringen
Mittwoch, 10. Mai 2023, 19.30 Uhr: Vertrau mir – in der Zeitenwende Referentin: Prof. Dr. Tine Stein, Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen
Erfurt, Hörsaal Coelicum, Zugang über Totentreppe
In Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
Mittwoch, 27. April 2023, 18.00 Uhr
Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann: Welchen Beitrag leistet die Wirtschaft?
Digitales Format
Große Teile der Wirtschaft bekennen sich zum Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. In der Studie „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann“ im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz werden zahlreiche Vorschläge gemacht, wie die Wirtschaft ihr Engagement verstärken könnte. Wie kommen diese Vorschläge in der Wirtschaft an? Welche Transformationspfade sind denkbar und möglich? Welche Rolle könnten „mündige“ Kundinnen und Kunden spielen? Am Streitobjekt „SUV“ wird exemplarisch diskutiert, ob und wie es möglich ist, wirtschaftliche Entwicklung an (umwelt)ethischen Kriterien zu orientieren.
Mitwirkende: - Dr. Ana Honnacker, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Hochschule für Philosophie München
- Gregor Kolbe, Referent für Verkehrsmärkte und Regulierung im Team Mobilität und Reisen, Verbraucherzentrale Bundesverband, Berlin
- Prof. Dr. Linus Mattauch, Robert-Bosch-Juniorprofessor für Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, TU Berlin
- Dr. Michael Niedenthal, Leiter des Fachgebiets Verkehrspolitik, Verband der Automobilindustrie (VDA)
Wir bitten um Ihre Anmeldung bei der evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt (www.ea-wb.de/soet).
Digitales Format
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, der Katholischen Akademie des Bistums Magdeburg und dem Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Mittwoch, 27. April 2023, 19.30 Uhr
„‚Wir waren glücklich hier.‘ Afghanistan nach dem Sieg der Taliban“
Buchvorstellung
Seit zwanzig Jahren berichtet SPIEGEL-Korrespondent Christoph Reuter aus Afghanistan, kaum ein anderer Reporter kennt das Land so gut wie er. Reuter war in Kabul, als im August 2021 die Taliban die Macht übernahmen, und blieb im Land, als die westlichen Helfer, Soldaten und Journalisten überstürzt abflogen. Mehr noch: Er beschloss, in Regionen zu reisen, in die Landesfremde mitunter seit Jahrzehnten keinen Fuß setzen durften und blieb über Monate. Die Geschichten, die Reuter bei seinem Roadtrip durch das vom Machtwechsel erschütterte Land mitgebracht hat, erzählen von dramatischen Veränderungen und hoffnungslosem Stillstand, von überforderten Taliban und selbstbewussten Provinzgouverneuren, von Bauern, die Staub pflügen, und Frauen, die um ihre Sicherheit bangen. In diesem eindrücklich erzählten, sehr persönlichen Buch taucht Christoph Reuter tief in die Geschichte und Gegenwart Afghanistans ein und fragt, welche Zukunft das Land unter seinen neuen Herrschern haben kann.
Referent: Christoph Reuter, Journalist und Islamwissenschaftler
Eintritt: 12 € (erm. 10 €). Vorverkauf über www.herbstlese.de oder unter 0361-644 123 75.
Erfurt, Kultur:Haus Dacheröden, Anger 37
In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese und dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Montag, 8. Mai 2023, 19.30 Uhr
„Meine Familie und ihr Henker“
Buchvorstellung
Hans Frank war von 1939 bis 1945 Generalgouverneur im von Deutschland besetzten Polen, verantwortlich für zahlreiche Kriegsverbrechen und wurde "Der Schlächter von Polen" genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher angeklagt und am 1. Oktober 1946 zum Tod verurteilt. Plötzlich waren die Franks herausgerissen aus Reichtum und Selbstherrlichkeit, in Armut und Verachtung gestürzt. Wie ging die Familie damit um? Und wie ging der daran Hauptschuldige Hans Frank damit um? Hans Franks Sohn Niklas stellt den Briefverkehr zwischen der Gefängniszelle 15 in Nürnberg und den "Lieben daheim" dar. Es zeigt der Welt, wie verlogen, sentimental, berechnend, kalt, grausig, aber auch liebevoll, verzweifelt, grotesk und auf schaurige Weise komisch Hans, Brigitte und ihre gemeinsamen fünf Kinder sowie weitere Verwandte mit den Folgen des Holocausts umgingen und ihn verdrängten.
Referent: Niklas Frank, Journalist und Autor
Heilbad Heiligenstadt, Altes Rathaus, Ratsgasse 9
In Kooperation mit dem Literaturmuseum Theodor Storm, dem Eichsfeldforum und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt
Gefördert durch:
Donnerstag, 11. Mai 2023, 19.30 Uhr
„Über Israel reden“
Buchvorstellung
Ein Israeli, der mittlerweile auch Deutscher ist, blickt auf die deutsche Debatte über Israel. In einer Zeit, in der mit der Wiederwahl von Netanjahu und seinen rechtsextremen Partnern die Hoffnung auf eine friedliche Lösung zwischen Israelis und Palästinensern mehr und mehr schwindet. Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren. Heute werden die Debatten noch heftiger geführt. Zuletzt haben sich Skandale aneinandergereiht – vom öffentlichen Streit um den Philosophen Achille Mbembe im Jahr 2020 bis zur Documenta-Debatte von 2022. Einerseits wird eine Art „Freundschaftspflicht“ aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert. Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll. Meron Mendel schildert in diesem Buch, wie das Verhältnis zu Israel und zum Nahostkonflikt in Deutschland verhandelt wird, in der Politik und in den Medien, unter Linken, unter Migranten und unter Juden.
Mitwirkende: - Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Professor für Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences
- Blanka Weber, Moderation
Eintritt: 5 €. Karten erhältlich unter www.herbstlese.de oder unter (0361) 644 123 75.
Erfurt, Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Juri-Gagarin-Ring 21
In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese, der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und dem Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung
Dienstag, 16. Mai 2023, 19.30 Uhr
Robotik in der Pflege
Podium
Wenn uns erst der Roboter pflegt… was dann? Roboter können Pflegekräfte entlasten. Darüber hinaus muss auch die Bedeutung neuer technischer Produkte für die Weiterentwicklung der Pflege im Blick bleiben. Bei all diesen Entwicklungen muss immer das Wohl der auf Pflege oder Assistenz angewiesenen Menschen im Mittelpunkt stehen, so fordert es die Stellungnahme „Robotik für gute Pflege“ des Deutschen Ethikrates. Wie das gelingen kann, soll aus der Perspektive von Forschung und Praxis diskutiert werden.
Podiumsgäste: - Prof. Dr.-Ing. Horst-Michael Groß, Leiter des Fachgebiets „Neuroinformatik und Kognitive Robotik“ an der TU Ilmenau
- Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Professor für Theologische Ethik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und Mitglied des Deutschen Ethikrates
Ilmenau, Bibliothek der Technischen Universität, Langewiesener Straße 37
In Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau und der Katholischen Studierendengemeinde „Thomas Morus“ Ilmenau
Mittwoch, 24. Mai 2023, 19.30 Uhr
Freiheit Macht Verantwortung
Podium
Wo Religionsgemeinschaften in Freiheit agieren können, beeinflussen sie die Gesellschaft. Über ihre Strukturen formen sie Meinungen und üben Macht aus. Das verpflichtet sie dazu, die Gesellschaft mitzugestalten. Inwieweit gilt das auch dort, wo Angehörige von Religionen generell in der Minderheit sind? Und gibt es im Herangehen an diese Verpflichtung Unterschiede zwischen den Religionen? Umgekehrt hat die Gesellschaft die Aufgabe, die vom Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit zu ermöglichen und religiöse Diskriminierungen zu unterlassen. Was sagen Religionsvertreter:innen selbst – wird das gewährleistet?
Podiumsgäste: - Thaer Issa, Leiter des Muslimischen Bildungswerks für Demokratie e.V.
- Alexander Nachama, Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
- Dr. Anne Rademacher, Leiterin des Seelsorgeamtes im Bistum Erfurt
Erfurt, Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 4
In Kooperation mit dem Beauftragten des Bistums Erfurt für Interreligiösen Dialog, der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ und der Professur für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
Mittwoch, 31. Mai 2023, 18.00 Uhr
Lebensraum Friedhof
Thematische Führung über den Erfurter Hauptfriedhof
„Lebensraum Friedhof“ – das scheint ein Widerspruch zu sein. Doch vielleicht nur auf den ersten Blick: Selbstverständlich sind Friedhöfe Orte des Gedenkens an Verstorbene. Und zugleich bieten sie in ihrer mitunter fast parkartigen Anlage Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Diesem widmet sich eine thematische Führung.
Erfurt, Hauptfriedhof, Binderslebener Landstraße 75
In Kooperation mit dem Garten- und Friedhofsamt der Stadt Erfurt und der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“
Freitag, 2. Juni 2023, 18.00 Uhr, bis Sonntag, 4. Juni 2023, 13.00 Uhr
„Denn die Natur ist nicht der Menschen Schemel.“ (Else Lasker-Schüler)
Ein Seminar über Rechte der Natur
Gehört die Natur sich selbst? Kann sie also ein Subjekt sein, dass über eigene Rechte verfügt wie andere Rechtssubjekte auch? Und falls ja – Wie sieht das konkret aus? Was bedeutet es für unser Verständnis von Eigentum? Kann sich Natur überhaupt selbst vertreten und wenn nicht, wer übernimmt glaubwürdig ihre Stellvertretung? Hinter solchen Überlegungen steht eine brisante Frage: Wie kann es gelingen, die natürlichen Bedingungen, in denen wir leben, auf Dauer vor dem brutalen Zugriff interessengeleiteter globaler Vermarktung und Plünderung zu bewahren?
Weitere Informationen zum Programm und Mitwirkenden finden Sie unter folgendem Link: https://bit.ly/41qO25X.
Wir bitten um Ihre Anmeldung unter kath.forum@bistum-erfurt.de. Anmeldeschluss: 8. Mai 2023.
Teilnahmebeitrag (Mahlzeiten, anteiliger Beitrag an Seminarkosten): 70,00 €. Ermäßigung auf Anfrage möglich. Die Übernachtung wird von den Teilnehmenden selbst organisiert.
Erfurt, Bildungshaus St. Ursula, Trommsdorffstraße 29
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V., dem Augustinerkonvent Erfurt und philoSOPHIA e.V.
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