„Das Gedächtnis der Töchter“

Lesung und Gespräch

Eine Kleinstadt in Sibirien, 1969. Eisige Kälte. Die elfjährige Vera wird von ihren Mitschülern auf einer menschenleeren Straße angegriffen und als Faschistin beschimpft. Tief gedemütigt begibt das Mädchen sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Ihre Mutter weiht sie in die Familiengeschichte ein, bis an den Anfang des 19. Jahrhunderts. Damit beginnt für Vera eine Reise in die Vergangenheit. Ihre Vorfahren, strenggläubige Mennoniten, sind Anfang des 19. Jahrhunderts aus Westpreußen nach Russland ausgewandert, in das Gebiet der heutigen Ostukraine. Vera erfährt die packenden Schicksale von sechs Generationen – persönliche Lebenswege verwoben mit Zeithistorie: vom bescheidenen Wohlstand der frommen Kolonisten in der Zarenzeit über unmenschliche Entbehrungen, existenzielle Not und Diskriminierung in der Sowjetdiktatur bis hin zu den idyllischen Sommern an der Küste Georgiens in den Siebzigerjahren…

Referentin: Irene Langemann, Autorin und Filmregisseurin

Weimar, Caritashaus St. Hedwig, Thomas-Müntzer-Straße 18

In Kooperation mit CariCare Caritas Weimar und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.

Gefördert durch:

Anonyme Bestattungen

Thematische Führung über den Erfurter Hauptfriedhof

Bei einer anonymen Bestattung wird an der Beisetzungsstelle auf jeglichen Namenshinweis verzichtet. Dahinter können sehr unterschiedliche Gründe stehen, weltanschauliche oder finanzielle ebenso wie der Wunsch nach Schutz des Grabes oder der Hinterbliebenen. Im Rahmen der thematischen Führung informieren wir uns über die Abläufe, Besonderheiten und Hintergründe und diskutieren auch, was eine anonyme Bestattung für Hinterbliebene bedeutet.

Erfurt, Hauptfriedhof, Binderslebener Landstraße 75

In Kooperation mit dem Garten- und Friedhofsamt der Stadt Erfurt und der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt

Vorstellung der Stele „Ekklesia und Synagoge“

Der Thüringer Künstler Heiko Börner hat 1999 eine Stele aus Eichenholz mit dem Titel „Ekklesia und Synagoge“ geschaffen, die er dem Erfurter Dom zur Verfügung stellt. Dort kontrastiert sie die antijüdischen Schmähdarstellungen, die wir im Rahmen von Sonderführungen zum Themenjahr „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen“ eingehend beleuchtet haben. Diese sollen als Mahnmal erhalten bleiben. Zugleich lenkt Börners Stele den Blick auf die enge Zusammengehörigkeit von Judentum und Christentum.

Erfurt, Hohe Domkirche St. Marien

„Früher war mehr Kirche!“ – Veränderungen in der polnischen Gesellschaft und Kirche

Vortrag und Diskussion

Die Kirchen in Polen sind offen und werden gut besucht, dennoch macht sich ein Wandel besonders bei der jungen Generation bemerkbar: Sie setzt sich kritisch mit der Kirchenleitung auseinander, die sie als zu nah an der langjährigen, als nationalistisch und rechtspopulistisch eingeschätzten Regierungspartei PiS sieht. Wir schauen auf die Situation nach dem Regierungswechsel und vor der Europawahl in unserem Nachbarland.

Referent: Dr. Jörg Basten, Länderreferent für Polen beim katholischen Hilfswerk Renovabis

Gera, Gemeindehaus St. Elisabeth, Kleistraße 7

In Kooperation mit der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburg

Bitte beachten Sie, dass für die Teilnahme an den folgenden Veranstaltungen ein Ticket für den Katholikentag erworben werden muss. Weitere Informationen zu Anmeldung und Ticketkauf erhalten Sie hier: https://www.katholikentag.de/anmelden.

Freitag, 31. Mai 2024, 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr: Ökumene der dritten Art. Christ:innen und Nichtreligiöse im Dialog über Versöhnung.

Mitwirkende:

• Gregor Giele, katholischer Propst in Leipzig
• Lydia Hüskens MdL, Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Magdeburg
• Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland
• Valerie Schönian, Journalistin
• Eberhard Tiefensee, Priester und bis 2018 Professor für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt

Ort: Reglerkirche, Bahnhofstraße 7

Freitag, 31. Mai 2024, 16.30 Uhr bis 18.00 Uhr: Wie tickt der Osten? Wie der Westen? Über das Miteinander im vereinten Land.

Mitwirkende:

• Steffen Dobbert, Journalist
• Detlef Pollack, bis 2023 Professor für Religionssoziologe an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
• Dr. Daniela Pscheida-Überreiter, Leiterin des Katholischen Büros Sachsen
• Antje Tillmann MdB, Berlin

Ort: Rathausfestsaal, Fischmarkt 1

Samstag, 1. Juni 2024, 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr: Blick nach Rechtsaußen. Ein Aussteiger berichtet über seine (De-) Radikalisierung.

Mitwirkender: Christian Weißgerber, Bildungsreferent

Ort: Refektorium der Predigerkirche, Predigerstraße 4

Samstag, 1. Juni 2024, 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr: Wenn Glaubensstärke die Welt verändert. 1989 und die Stasibesetzungen in Thüringen

Mitwirkende:

• Harald Ipolt, Gotha
• Barbara Sengewald, Erfurt

Ort: Bildungshaus St. Ursula, Raum Elisabeth, Trommsdorffstraße 29