Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,

heute Abend beginnt der 103. Katholikentag in Erfurt. Ich freue mich auf anregende Gespräche und Diskussionen bei den Veranstaltungen und den (sich sicherlich ergebenden) Zufallstreffen am Rand. Nach diesen Tagen geht es für uns nahtlos weiter mit den Kreuzganggesprächen: Vergleichsweise spät im Jahr laden wir diesmal erst im Juni zu unserer traditionellen Reihe ein. Vielleicht zahlt sich das ja auch durch gutes Wetter aus, das nach den Vorträgen zum weiteren Verweilen und angeregten Gesprächen über Zukunftsängste und Zukunftshoffnungen im Kreuzgang einlädt. Ich würde mich freuen, Sie dort zu treffen, und lade Sie ebenso herzlich zu unseren weiteren Formaten im Juni ein.

Ihr
Niklas Wagner

Zukunftsangst - Zukunftshoffnung

Kreuzganggespräche 2024

In allen gesellschaftlichen Diskursen schwingen Ängste und Hoffnungen mit, mal ausdrücklich und offen, häufiger aber eher un- oder unterbewusst. Diese Emotionen leiten uns dabei, wie wir in die Zukunft schauen und in entsprechende Diskurse gehen: eher negativ voreingestellt, mit Zukunftsängsten, oder eher positiv, mit Bezug auf Zukunftshoffnungen. Dass junge Menschen ausweislich der Studie „Jugend in Deutschland 2024“ eher pessimistisch eingestellt sind und Zukunftsängste ihre Einstellungen dominieren, hat für Schlagzeilen gesorgt.

Die Kreuzganggespräche 2024 greifen exemplarisch drei gesellschaftliche Diskurse auf: zur sozial-ökologischen Transformation, zu den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz und zur menschlichen Selbstoptimierung (Human Enhancement). Zu jedem dieser drei Themenfeldern stellen die Referent:innen ein mögliches Negativ- und ein mögliches Positivbild zur Diskussion.

Mittwoch, 5. Juni 2024, 19.30 Uhr: Wir in Zeiten von Klimakrise und Transformation

Referent: Dr. Stefan Einsiedel, Biologe und Wirtschaftswissenschaftler, Leiter der Forschungsprojekte zur sozial-ökologischen Transformation an der Hochschule für Philosophie München

Mittwoch, 12. Juni 2024, 19.30 Uhr: Journalismus in Zeiten von Fake News und Künstlicher Intelligenz

Referent: Joachim Frank, Chefkorrespondent der DuMont-Mediengruppe und Vorsitzender der Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP)

Mittwoch, 19. Juni 2024, 19.30 Uhr: Menschen in Zeiten von Selbstoptimierung und Verbesserungszwang

Referentin: Prof. Dr. Saskia Nagel, Leiterin des Lehr- und Forschungsgebietes Angewandte Ethik in der Fachgruppe für Society, Technology and Human Factors der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen

Erfurt, Hörsaal Coelicum, Zugang über "Totentreppe" (Domplatz, Ecke Domstraße)

In Kooperation mit der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt

Keine falsche Toleranz! Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss

Vortrag und Diskussion

Der Neonazismus ist keineswegs überwunden, ganz im Gegenteil: Er stellt weiterhin eine Gefährdung für die Demokratie dar, denn rechtsextreme Einstellungen finden zunehmend Anschluss auch an die Mitte der Gesellschaft. Die versuchte Besetzung des Reichstags in Berlin 2020 und die Erstürmung des Capitols in den USA 2021 sind Belege dafür. Das stellt die Demokratie vor neue Herausforderungen. Diese können nur gemeistert werden, wenn Staat und Zivilgesellschaft sich neu positionieren und eine umfassende Umstrukturierung der Sicherheitsmaßnahmen erfolgt.

Die Veranstaltungen waren bereits für März geplant, mussten aber wegen des damaligen Streiks der GdL verschoben werden.

Referent: Wolfgang Kraushaar, Politikwissenschaftler

Mittwoch, 5. Juni 2024, 19.30 Uhr: Eisenach, Gemeindehaus St. Elisabeth, Sophienstraße 8

Donnerstag, 6. Juni 2024, 19.00 Uhr: Sonneberg, Gemeindehaus St. Stefan, Rathenaustraße 9

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.

Gefördert durch:

Nachgefragt: Ist der Osten wirklich anders?

Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden

Verlaufen die Konfliktlinien, vielleicht sogar Spaltungen, in unserem Land noch primär zwischen Ost und West? Oder eher zwischen Stadt und Land, Arm und Reich, Einheimischen und Migrant:innen? Und wenn der Osten tatsächlich anders ist, muss das immer als Defizit und Schwäche empfunden und definiert werden (Abgehängte, Demokratieferne u.ä.)? Kann darin nicht auch eine Stärke liegen? Wo finden sich die positiven Aufbrüche im Osten?

Mitwirkende:

• Steffen Mensching, Autor und Intendant des Theaters Rudolstadt

• Sabine Rennefanz, Autorin und Journalistin

• Moderation: Ulrich Böhme (MDR Thüringen)

Eintrittspreis im Vorverkauf: 8 €; an der Abendkasse: 10 €. Karten erhältlich unter www.herbstlese.de oder (0361) 644 123 75.

Erfurt, Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37

In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese e.V., dem MDR Thüringen und dem Projekt Faktenforschen.de des Mit Medien e.V.

Das Leben in Israel während des Gaza-Krieges: Eine persönliche Perspektive.

Vortrag und Gespräch

Der terroristische Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war der größte Massenmord an Juden seit der Schoah. Seitdem ist der Nahost-Konflikt wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Wenig im Blick ist dabei, wie sich der gegenwärtige Krieg in Israel und Gaza auf das Leben der Menschen in Israel auswirkt. Darüber berichtet Leor Jacobi anhand seiner persönlichen Erfahrungen und denjenigen seiner Familie.

Referent: Leor Jacobi, Bar-Ilan-Universität Ramat Gan

Erfurt, Bildungsstätte St. Martin, Farbengasse 2

In Kooperation mit dem Theologischen Forschungskolleg an der Universität Erfurt und dem Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt"