Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,

das Jahr 2020 neigt sich seinem Ende entgegen. Covid-19 – ein Virus, das am Jahresanfang wohl nur den Fachleuten aus Virologie und Epidemiologie bekannt war – hält uns weiterhin im Griff, fordert uns auf, Kontakte in Präsenz zu minimieren, und versetzt der Digitalisierung einen kräftigen Schub. Unsere Veranstaltungen im Dezember finden daher als reine Online-Formate statt. In diesen Veranstaltungen werfen wir einen Blick auf Begriffe, die tatsächlich oder vermeintlich an den Sprachgebrauch der Nationalsozialisten anknüpfen, und auf Chancen und Risiken, die sich aus Online-Formaten für Gottesdienste ergeben. Ebenso blicken wir anlässlich des Themenjahres „Neun Jahrhunderte Jüdisches Leben in Thüringen“ genauer auf Konzepte und Medien der Bildung im und über das Judentum. Herzliche Einladung dazu!

Am Ende dieses Newsletters finden Sie einige Veranstaltungen, die für 2021 in Planung sind - als kleinen "Appetithappen". Ausführlichere Informationen erhalten Sie wie gewohnt monatlich über den Newsletter.

Wenn Ihnen nach „Bildung to go“ ist, schauen Sie doch einmal auf unserem Podcast „Hörenswertes im Bistum Erfurt“ vorbei. Regelmäßig finden Sie dort neue Episoden zu relevanten Themen: https://bistum-erfurt.podigee.io/

Nun wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit, die Freude und den Frieden des Weihnachtsfestes und ein gutes und gesundes neues Jahr 2021. Ich hoffe sehr, Sie dann auch wieder in Präsenz treffen zu können.

Ihr
Niklas Wagner

„Verbrannte Wörter. Wo wir noch reden wie die Nazis – und wo nicht.“

Online-Buchvorstellung

Nicht wenige deutsche Begriffe sind im öffentlichen Sprachgebrauch verpönt, weil sie mit der ideologisch und propagandistisch aufgeladenen Rhetorik der Nationalsozialisten in Verbindung gebracht werden. Trotzdem tauchen sie gelegentlich in unserer Alltagssprache auf. Spätestens aber seit in der politischen Debatte verstärkt sprachliche Grenzen ausgereizt und Tabus gebrochen werden, stellt sich wieder die Frage, welche Wörter man benutzen darf, ohne an die NS-Ideologie anzuknüpfen.
Matthias Heine setzt sich deshalb mit der Sprache der Nazis auseinander und geht dazu konkret auf etwa 80 Begriffe näher ein. Manche dürften dabei überraschen. Umgekehrt zeigt sich, dass nicht alles in die Nazi-Schublade gehört, was wir dort hineingepackt hätten.

Referent: Matthias Heine, Journalist, Historiker und Linguist

Bitte melden Sie sich zu dieser Veranstaltung bei Frau Karin Poser an: projektOEKA@kath-kirche-gera.de. Die Zugangsdaten zur Veranstaltung erhalten Sie am 2. Dezember per Mail.

In Kooperation mit der Ökumenischen Akademie Gera

Was macht Corona mit den Gottesdiensten?

Online-Podiumsdiskussion

Vor nicht einmal einem Jahr waren Online-Gottesdienste eine kleine Randerscheinung. Es war schwer vorstellbar, dass sich hier ein breites pastorales Tätigkeitsfeld erschließen sollte. Bis heute hat sich die Situation in einem enormen Tempo grundlegend geändert. Online-Formate wie gestreamte Gottesdienste und Cyber-Gebetskreise schossen regelrecht aus dem Kirchenboden. Dabei sind sie sehr verschieden in ihrer liturgischen und übertragungstechnischen Relevanz und Qualität.
Sind Online-Gottesdienste nur ein "Notprogramm" für eine durch die Pandemie aus den Fugen geratene liturgische Welt? Oder entstehen hier neue Formen gottesdienstlicher Partizipation mit langfristiger Wirkdauer? Dieses neue mediale Erleben nimmt in einer ungewohnten Form Einfluss auch auf die Sakramente und Kasualien. Bedeutet diese Entwicklung Aufbruch, Chance oder Ende liturgischer Religiosität?

Referenten:

• Prof. Dr. Jochen M. Arnold, Direktor des Michaelisklosters Hildesheim - Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik, Privatdozent für Systematische und Praktische Theologie an der Universität Leipzig
• Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt und Leiter des Theologischen Forschungskollegs an der Universität Erfurt

Wir bitten um Ihre Anmeldung unter eveeno.com/pastorale.

In Kooperation mit der Gesellschaft katholischer Publizisten (GKP) und dem Netzwerk „die pastorale!“

Jüdisch lernen. Konzepte und Medien der Bildung im und über das Judentum

Digitale Ringvorlesung

Die Ringvorlesung wird sich mit unterschiedlichen Orten, Medien und Personen der Bildung im Judentum beschäftigen. Jüdische Bibelauslegung, die Synagoge als Gottesdienstgebäude und Lehrhaus, unterschiedliche „Lehrer“ wie Rabbiner*innen und Kantor*innen und das jüdische Schulwesen werden Themen sein. Ebenso werden auch jüdische Lernorte in Erfurt in den Blick genommen. Die Vorlesung wird anhand des Themas "Bildung" vielfältige Einblicke in jüdisches Leben der Geschichte wie der Gegenwart geben.

Folgende Themen werden im Dezember beleuchtet:

• „Frauen als Rabbinerinnen in Geschichte und Gegenwart“ (Referentin: Elisa Klapheck, Paderborn)
• „Die Synagoge als Gottesdienstgebäude und Lehrhaus aus der Sicht der frühen Christen“ (Referent: Daniel Greb, Erfurt)

Die Ringvorlesung wird digital unter https://www.youtube.com/UniErfurt angeboten. Alle Termine, Themen und Referent*innen finden Sie unter folgendem Link: https://www.uni-erfurt.de/universitaet/aktuelles/veranstaltungsreihen/ringvorlesung

In Kooperation mit der Universität Erfurt, der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen, dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

22.-23. Januar 2021: Voll(e) Macht? Kirchliche Synodalität im 21. Jahrhundert
Tagung

28. Januar 2021: Was Corona sichtbar machte: Liturgie und Klerikalismus
Vortrag und Diskussion

18. Februar 2021: „Die verdrängte Zeit. Vom Verschwinden und Entdecken der Kultur im Osten“
Buchvorstellung

21. April/28. April/5. Mai 2021: Denkanstöße. Jüdische Stimmen in der pluralen Gesellschaft
Kreuzgang-Gespräche 2021

26. Juni 2021: Abrissreif oder Sanierung möglich? Das „gemeinsame Haus“ nach „Laudato si‘“
Tagung