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Liebe Freundinnen und Freunde des Katholischen Forums,

nach den Kar- und Ostertagen steht unser Programm für den April im Zeichen von gesellschaftlichen Fragen: Mit der Historikerin Christina Morina blicken wir anhand schriftlicher Zeugnisse von Bürger:innen beider deutscher Staaten auf die Ost-West-Debatte; ihre Publikation „Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er-Jahren“ war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Mit weiteren Referent:innen diskutieren wir Fragen von Heimat und Identität, Religion und Demokratie, Vertrauen in Medien und Rechte der Natur. Und vor der Europawahl im Juni nehmen wir unser Nachbarland Tschechien genauer unter die Lupe. Sie sind herzlich eingeladen!

Zu diesen und weiteren gesellschaftlichen Themen wird es auch auf dem 103. Deutschen Katholikentag in Erfurt Diskussions-, Austausch- und kulturelle Angebote geben (insgesamt ca. 500 an der Zahl). Falls Sie das nicht bereits getan haben, merken Sie sich doch schon mal den 29. Mai bis 2. Juni 2024 dafür vor und melden sich über die Homepage des Katholikentags (www.katholikentag.de) an. Im Mai-Newsletter erfahren Sie auch, an welchen Formaten wir beteiligt sind.

Herzliche Grüße

Ihr

Niklas Wagner

 

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Montag, 8. April 2024, 19.00 Uhr

"Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er-Jahren"

Buchvorstellung im Rahmen der Augustinerdiskurse

Die Ost-West-Debatte ist oft von wechselseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Die Zeithistorikerin Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung. Anhand vieler bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefen, Petitionen und Flugblättern zeichnet sie ein differenziertes Bild der Demokratievorstellungen von Bürgerinnen und Bürgern in West und Ost seit den 1980er Jahren. Dieses Bild und sich daraus ergebende Konsequenzen zur Lage der Demokratie heute stellt sie zur Diskussion. Ihre Publikation wurde in der Kategorie „Sachbuch“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

Referentin: Christina Morina, Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld

Wir bitten um Ihre Anmeldung bei der Evangelischen Akademie Thüringen

Erfurt, Evangelisches Augustinerkloster, Augustinerstraße 10

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Thüringen, dem Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen


 

Dienstag, 9. April 2024, 19.00 Uhr

„Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“

Lesung und Gespräch

Wer ist das „Wir“ in „Wir sind das Volk“ und das „Du“ in „Du bist Deutschland“? Stephan Anpalagan, geboren in Sri Lanka und aufgewachsen in Wuppertal, behandelt in seinem Buch Heimat und Identität. Was ist deutsch? Wer ist deutsch? Sind wir deutsch genug? Anhand zahlreicher gesellschaftlicher Auseinandersetzungen – z.B. über die Gastarbeiter im Wirtschaftswunder, Fußball, die Leitkultur oder den plötzlichen Fachkräftemangel – legt der Autor scharf und schonungslos die Vorurteile, Verharmlosungen und Selbsttäuschungen der Mitte bloß. Einer Mitte, die gleichzeitig Ort des Kampfes und der Sehnsucht ist. Einer Mitte, die nur den Normalsterblichen Heimat bietet. Einer Mitte, die zum Dreh- und Angelpunkt in einer polarisierten Gesellschaft geworden ist und zum Austragungsort einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt.

Referent: Stephan Anpalagan, Diplom-Theologe und Journalist

Erfurt, NERLY Café – Restaurant – Bar, Marktstraße 6

In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen

Gefördert durch:


 

Mittwoch, 10. April 2024, 19.30 Uhr

Ist Gott demokratisch? Zum Verhältnis von Demokratie und Religion

Vortrag und Diskussion

Der Ethiker Otfried Höffe untersucht in seinem Essay „Ist Gott demokratisch?“ die Verträglichkeit von Religion im säkularen Staat und in der Demokratie. Dabei wirft er einen Blick von der säkularen Antike bis zur Moderne, um Antworten auf diese zeitgemäßen Fragen zu finden. Interessanterweise verzichtete bereits Aristoteles in seiner Moral- und Politiktheorie gänzlich auf religiöse Einflüsse. Dies unterstreicht die lange Tradition von Begründungsmustern für eine verbindliche Rechtsmoral ohne religiöse Bezugspunkte. Höffe beleuchtet den „Wert“ der Religion, diskutiert den Verzicht darauf und analysiert mögliche Gefahren, die von Religion und Religionsgemeinschaften für die Demokratie ausgehen könnten.

Referent: Prof. Dr. Otfried Höffe, Philosoph

Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21

In Kooperation mit dem Eichsfeldforum


 

Donnerstag, 11. April 2024, 19.00 Uhr

Nicht nur Barock: Kirche heute in der tschechischen Gesellschaft

Podiumsgespräch

Die oft schön restaurierten Barockkirchen in unserem Nachbarland Tschechien künden von vergangener Pracht. Gerade im Grenzgebiet engagierten sich nach 1989 wieder viele ehemalige Bewohner für den Erhalt und Wiederaufbau nach der Zeit des Niederganges in der Zeit der Totalität.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche Gestalt und welches Engagement von Kirche in der heutigen tschechischen Gesellschaft gefragt sind. Im Gespräch mit Fachkundigen suchen wir Antworten darauf und Inspirationen für die Situation in Deutschland.

Podiumsgast: Tomaš Holub, Bischof von Pilsen (Tschechien)

Gera, Gemeindehaus St. Elisabeth, Kleiststraße 7

In Kooperation mit der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburg


 

Dienstag, 16. April 2024, 19.30 Uhr

Nachgefragt: Welche Medien sind noch vertrauenswürdig?

Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden

Wo finden wir verlässliche Informationen: bei den Öffentlich-Rechtlichen, die für sich Qualitätsstandards und Qualitätsprüfung von Nachrichten in Anspruch nehmen? Bei der guten alten Tageszeitung, die ums Überleben kämpft und im Netz ihr Heil sucht? Oder im unübersehbaren Strom der sozialen Medien mit ihren Echokammern und ungefilterten Meinungen? Wie können wir uns dazu befähigen, im Dschungel von Fake News, künstlicher Intelligenz und seriösen Nachrichten zurechtzukommen?

Podiumsgäste:

  • Melanie Haack, Leiterin des ZDF-Landesstudio Thüringen
  • Hektor Haarkötter, „Die Initiative Nachrichtenaufklärung e.V.“
  • Gerlinde Sommer, Chefredakteurin der Thüringischen Landeszeitung (TLZ)

Eintrittspreis im Vorverkauf: 5 €; an der Abendkasse: 7 €. Karten erhältlich unter www.herbstlese.de oder (0361) 644 123 75.

Erfurt, Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37

In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese e.V., dem MDR Thüringen und dem Projekt Faktenforschen.de des Mit Medien e.V.


 

Donnerstag, 18. April 2024, 20.00 Uhr

Blaise Pascal: Herz und Vernunft. Leben und Denken eines Genies

Vortrag und Gespräch

Blaise Pascal ist bekannt als Universalgenie, als überragender Mathematiker und Physiker, als origineller Erfinder und Ingenieur, als brillanter Intellektueller, meisterlicher Literat und glühender Verteidiger des Christentums. Sein Denken und Werk ist eingebettet in eine turbulente Zeit voller Krisen und Umbrüche: Inmitten der Irrungen und Wirrungen des Dreißigjährigen Krieges ist es eingewoben in das Entstehen der modernen Wissenschaften, das Aufkommen der Frühaufklärung und den Kampf der Konfessionen. Eduard Zwierlein erschließt Pascal als Denker und als Mensch in einem spannungsreichen Wechselspiel von Werk, Zeitumständen und persönlicher Lebensgeschichte.

Referent: Prof. Dr. Eduard Zwierlein, apl. Professor für Philosophie an der Universität Koblenz/Landau

Erfurt, Brunnenkirche, Fischersand 24

In Kooperation mit der Professur für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt und dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt


 

Mittwoch, 24. April 2024, 18.00 Uhr

Wem gehört die Natur? Juristische, philosophische und politische Fragen

Podiumsgespräch

Gehört die Natur sich selbst? Kann sie also ein Subjekt sein, das  über  eigene  Rechte  verfügt  wie  andere  Rechtssubjekte auch? Falls ja – wie sieht das konkret aus? Was bedeutet es für unser Verständnis von Eigentum? Wie kann Natur sich selbst vertreten? Wer übernimmt glaubwürdig ihre Stellvertretung? Diese und weitere Fragen werden aus juristischer, philosophischer und politischer Sicht diskutiert.

Podiumsgäste:

  • Prof. Dr. Bärbel Frischmann, Professorin für Geschichte der Philosophie an der Universität Erfurt
  • Prof. Dr. Michael Riegner, Juniorprofessor für internationales Verwaltungsrecht und Völkerrecht an der Universität Erfurt
  • Prof. Dr. Tilo Wesche, Professor für Praktische Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Erfurt, Universität, Forschungsbau „Weltbeziehungen“, Nordhäuser Straße 63

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, dem Max-Weber-Kolleg und dem Staatswissenschaftlichen Forum an der Universität Erfurt, dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt, Philosophia e.V. und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.

 

Gefördert durch:

Logo des Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

 

Katholisches Forum im Land Thüringen


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