Montag, 8. April 2024, 19.00 Uhr
"Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er-Jahren"
Buchvorstellung im Rahmen der Augustinerdiskurse
Die Ost-West-Debatte ist oft von wechselseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Die Zeithistorikerin Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung. Anhand vieler bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefen, Petitionen und Flugblättern zeichnet sie ein differenziertes Bild der Demokratievorstellungen von Bürgerinnen und Bürgern in West und Ost seit den 1980er Jahren. Dieses Bild und sich daraus ergebende Konsequenzen zur Lage der Demokratie heute stellt sie zur Diskussion. Ihre Publikation wurde in der Kategorie „Sachbuch“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Referentin: Christina Morina, Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Universität Bielefeld
Wir bitten um Ihre Anmeldung bei der Evangelischen Akademie Thüringen
Erfurt, Evangelisches Augustinerkloster, Augustinerstraße 10
In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Thüringen, dem Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt und der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Dienstag, 9. April 2024, 19.00 Uhr
„Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“
Lesung und Gespräch
Wer ist das „Wir“ in „Wir sind das Volk“ und das „Du“ in „Du bist Deutschland“? Stephan Anpalagan, geboren in Sri Lanka und aufgewachsen in Wuppertal, behandelt in seinem Buch Heimat und Identität. Was ist deutsch? Wer ist deutsch? Sind wir deutsch genug? Anhand zahlreicher gesellschaftlicher Auseinandersetzungen – z.B. über die Gastarbeiter im Wirtschaftswunder, Fußball, die Leitkultur oder den plötzlichen Fachkräftemangel – legt der Autor scharf und schonungslos die Vorurteile, Verharmlosungen und Selbsttäuschungen der Mitte bloß. Einer Mitte, die gleichzeitig Ort des Kampfes und der Sehnsucht ist. Einer Mitte, die nur den Normalsterblichen Heimat bietet. Einer Mitte, die zum Dreh- und Angelpunkt in einer polarisierten Gesellschaft geworden ist und zum Austragungsort einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt.
Referent: Stephan Anpalagan, Diplom-Theologe und Journalist
Erfurt, NERLY Café – Restaurant – Bar, Marktstraße 6
In Kooperation mit dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V. und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen
Gefördert durch:

Mittwoch, 10. April 2024, 19.30 Uhr
Ist Gott demokratisch? Zum Verhältnis von Demokratie und Religion
Vortrag und Diskussion
Der Ethiker Otfried Höffe untersucht in seinem Essay „Ist Gott demokratisch?“ die Verträglichkeit von Religion im säkularen Staat und in der Demokratie. Dabei wirft er einen Blick von der säkularen Antike bis zur Moderne, um Antworten auf diese zeitgemäßen Fragen zu finden. Interessanterweise verzichtete bereits Aristoteles in seiner Moral- und Politiktheorie gänzlich auf religiöse Einflüsse. Dies unterstreicht die lange Tradition von Begründungsmustern für eine verbindliche Rechtsmoral ohne religiöse Bezugspunkte. Höffe beleuchtet den „Wert“ der Religion, diskutiert den Verzicht darauf und analysiert mögliche Gefahren, die von Religion und Religionsgemeinschaften für die Demokratie ausgehen könnten.
Referent: Prof. Dr. Otfried Höffe, Philosoph
Heiligenstadt, Marcel-Callo-Haus, Lindenallee 21
In Kooperation mit dem Eichsfeldforum
Donnerstag, 11. April 2024, 19.00 Uhr
Nicht nur Barock: Kirche heute in der tschechischen Gesellschaft
Podiumsgespräch
Die oft schön restaurierten Barockkirchen in unserem Nachbarland Tschechien künden von vergangener Pracht. Gerade im Grenzgebiet engagierten sich nach 1989 wieder viele ehemalige Bewohner für den Erhalt und Wiederaufbau nach der Zeit des Niederganges in der Zeit der Totalität.
Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche Gestalt und welches Engagement von Kirche in der heutigen tschechischen Gesellschaft gefragt sind. Im Gespräch mit Fachkundigen suchen wir Antworten darauf und Inspirationen für die Situation in Deutschland.
Podiumsgast: Tomaš Holub, Bischof von Pilsen (Tschechien)
Gera, Gemeindehaus St. Elisabeth, Kleiststraße 7
In Kooperation mit der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburg
Dienstag, 16. April 2024, 19.30 Uhr
Nachgefragt: Welche Medien sind noch vertrauenswürdig?
Politischer Salon im Kultur: Haus Dacheröden
Wo finden wir verlässliche Informationen: bei den Öffentlich-Rechtlichen, die für sich Qualitätsstandards und Qualitätsprüfung von Nachrichten in Anspruch nehmen? Bei der guten alten Tageszeitung, die ums Überleben kämpft und im Netz ihr Heil sucht? Oder im unübersehbaren Strom der sozialen Medien mit ihren Echokammern und ungefilterten Meinungen? Wie können wir uns dazu befähigen, im Dschungel von Fake News, künstlicher Intelligenz und seriösen Nachrichten zurechtzukommen?
Podiumsgäste: - Melanie Haack, Leiterin des ZDF-Landesstudio Thüringen
- Hektor Haarkötter, „Die Initiative Nachrichtenaufklärung e.V.“
- Gerlinde Sommer, Chefredakteurin der Thüringischen Landeszeitung (TLZ)
Eintrittspreis im Vorverkauf: 5 €; an der Abendkasse: 7 €. Karten erhältlich unter www.herbstlese.de oder (0361) 644 123 75. Erfurt, Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37
In Kooperation mit der Erfurter Herbstlese e.V., dem MDR Thüringen und dem Projekt Faktenforschen.de des Mit Medien e.V.
Donnerstag, 18. April 2024, 20.00 Uhr
Blaise Pascal: Herz und Vernunft. Leben und Denken eines Genies
Vortrag und Gespräch
Blaise Pascal ist bekannt als Universalgenie, als überragender Mathematiker und Physiker, als origineller Erfinder und Ingenieur, als brillanter Intellektueller, meisterlicher Literat und glühender Verteidiger des Christentums. Sein Denken und Werk ist eingebettet in eine turbulente Zeit voller Krisen und Umbrüche: Inmitten der Irrungen und Wirrungen des Dreißigjährigen Krieges ist es eingewoben in das Entstehen der modernen Wissenschaften, das Aufkommen der Frühaufklärung und den Kampf der Konfessionen. Eduard Zwierlein erschließt Pascal als Denker und als Mensch in einem spannungsreichen Wechselspiel von Werk, Zeitumständen und persönlicher Lebensgeschichte.
Referent: Prof. Dr. Eduard Zwierlein, apl. Professor für Philosophie an der Universität Koblenz/Landau
Erfurt, Brunnenkirche, Fischersand 24
In Kooperation mit der Professur für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt und dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt
Mittwoch, 24. April 2024, 18.00 Uhr
Wem gehört die Natur? Juristische, philosophische und politische Fragen
Podiumsgespräch
Gehört die Natur sich selbst? Kann sie also ein Subjekt sein, das über eigene Rechte verfügt wie andere Rechtssubjekte auch? Falls ja – wie sieht das konkret aus? Was bedeutet es für unser Verständnis von Eigentum? Wie kann Natur sich selbst vertreten? Wer übernimmt glaubwürdig ihre Stellvertretung? Diese und weitere Fragen werden aus juristischer, philosophischer und politischer Sicht diskutiert.
Podiumsgäste: - Prof. Dr. Bärbel Frischmann, Professorin für Geschichte der Philosophie an der Universität Erfurt
- Prof. Dr. Michael Riegner, Juniorprofessor für internationales Verwaltungsrecht und Völkerrecht an der Universität Erfurt
- Prof. Dr. Tilo Wesche, Professor für Praktische Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Erfurt, Universität, Forschungsbau „Weltbeziehungen“, Nordhäuser Straße 63
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen, dem Max-Weber-Kolleg und dem Staatswissenschaftlichen Forum an der Universität Erfurt, dem Augustinerkonvent „St. Martin von Tours“ Erfurt, Philosophia e.V. und dem Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V.
Gefördert durch:

|
|