25 Jahre nach der Gründung des Bistums Erfurt, im Jahr 1994, schaut das Bistum auf die Zukunft der katholischen Kirche in Thüringen.
Angesichts einer 2.000-jährigen Kirchengeschichte zählt das Bistum Erfurt zu den Jungspunden unter den Bistümern weltweit, aber es muss beweglich bleiben, um bestehen zu können.
Unter dem Motto "Glaube bewegt! Du bewegst! Zeit, dass sich was dreht!" kamen rund 200 Frauen und Männer zu zwei Pastoraltagen in Heiligenstadt (24.02.2019) und Erfurt (31.3.2019) zusammen, um über Zukunft und Aufgaben der katholischen Kirche in Thüringen zu diskutieren. Die Teilnehmer waren Ehrenamtliche und Vertreter der Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen im Bistum Erfurt.
Informationen zur Kirchenentwicklung – Achtsam weiterbauen
Aus den Anfangs zwei Pastoraltagen mit verschiedenen Themen wurde Kirchenentwicklung, unter der Überschrift "Achtsam weiterbauen". Alle aktuellen Informationen finden Sie auf der Seite zur Kirchenentwicklung. Die Seite zu den Pastoraltagen 2019 wird daher nicht weiter aktualisiert.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden in Tabellen übertragen. Diese sind 1:1 übernommen worden und es wurden lediglich die Namen derer, die bereit sind mitzumachen für die Veröffentlichung herausgenommen.
Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben oder Referenten benötigen, die in Ihrer Pfarrei/ Einrichtung die Pastoraltage vorstellen, können Sie sich im Seelsorgeamt melden:
Anne Rademacher
E-Mail: seelsorgeamt@bistum-erfurt.de
Telefon: 0361 65 72 - 310
Pastoraltage werden zu Kirchenentwicklung im Bistum Erfurt
Als sich die Steuerungsgruppe für die Pastoraltage traf, bewegte sich gerade viel um uns herum. Die deutschen Bischöfe planten einen synodalen Weg und Papst Franziskus schrieb dem „pilgernden Volk Gottes in Deutschland“ einen Brief. Diese Adressierung zeigt, dass der Papst Bewegung vor Augen hat. Pilgern heißt: jede Nacht woanders schlafen, unterwegs sein. Der Papst betont auch, dass ein synodaler Weg bei den Ortskirchen beginnen muss. Genau das versuchen wir gerade in unserem Bistum – möglichst viele einzubeziehen, um Kirche hier zu gestalten. Aus dem Brief von Papst Franziskus klingt die glaubende Gewissheit, dass der Herr uns nicht in schwierige Situationen stellt, „um uns angesichts der Herausforderungen zu beschämen oder zu lähmen. Vielmehr will er, dass Sein Wort einmal mehr unser Herz herausfordert und entzündet.“ (Nr. 13) Damit Prozesse zur Kirchenentwicklung gelingen, beschreibt er die Notwendigkeit, „dass wir uns auf den Weg machen, gerüstet mit Geduld und der demütigen und gesunden Überzeugung, dass es uns niemals gelingen wird, alle Fragen und Probleme gleichzeitig lösen zu können.“ (Nr. 3) Aus einer solchen Überzeugung fangen wir im Bistum Erfurt bei den Themen an, die bei den Pastoraltagen benannt wurden und hoffen darauf, dass aus diesen Anfängen weitere Schritte und Neuaufbrüche werden. Papst Franziskus weist uns auf zwei wichtige Grundlagen hin, die auch die Schritte im Bistum Erfurt bestimmen sollen: Evangelisierung als Zentrum jeglichen kirchlichen Handelns und Ziel unseres Überlegens, das im Ringen um die Gemeinschaft in der Kirche geschehen soll. „Alle Bemühungen des Hörens, des Beratens und der Unterscheidung zielen darauf ab, dass die Kirche im Verkünden der Freude des Evangeliums, der Grundlage, auf der alle Fragen Licht und Antwort finden können, täglich treuer, verfügbarer, gewandter und transparenter wird.“ (Nr. 8)
Das biblische Leitwort
So ermutigt hat die Steuerungsgruppe auf unseren Weg seit den Pastoraltagen geschaut. Es wird immer deutlicher, dass es ein längerer Prozess wird, der mit dem Begriff der Kirchenentwicklung gut umschrieben ist. Was nun anzufangen ist, wird uns die nächsten Jahre beschäftigen. Biblisch haben wir uns von einer Stelle aus dem ersten Korintherbrief inspirieren lassen. Im Kapitel 3 geht es darum, wer in der Kirche etwas zu sagen hat; zu wem man halten soll und wer was kann. Paulus kommt zu der Überzeugung: Gott tut das Eigentliche, jeder aber wirkt an seiner Stelle mit. Aus diesem biblischen Bezug ist das Leitwort für die Kirchenentwicklung im Bistum Erfurt entstanden: „Achtsam weiterbauen“ (vgl. 1 Kor 3,10b). Wir wollen unsere Geschichte und was hier gewachsen ist, nicht einreißen, sondern weiterbauen. Wir wollen dabei auf das achten, was gewesen ist, was sich jetzt bewährt und was – vielleicht noch unscheinbar – zum Vorschein kommt.
Die nächsten Schritte:
Für verschiedene Arbeitsgruppen sind nun Termine festgelegt. Es ist noch möglich sich anzumelden. Anmeldungen sind jeweils im Seelsorgeamt möglich: seelsorgeamt@bistum-erfurt.de; 0361-6572-310
Das Thema Verwaltung und Seelsorge wird wie folgt angegangen: Es wird Gespräche mit Pfarrern geben, bei denen Zeit- und Energieaufwand für die Verwaltung und die Anforderungen an Seelsorge besprochen und analysiert werden. Anhand der Ergebnisse wird dann überlegt, wie Entlastung zu schaffen ist.
Die Beteiligung von Jugendlichen soll so ermöglicht werden: Bei verschiedenen Veranstaltungen und Gelegenheiten im nächsten halben Jahr werden Jugendliche gefragt: „Was braucht es, damit du dich in deiner Kirche wohlfühlst?“ Anfang des nächsten Jahres werden die Ergebnisse gesichtet und dann das weitere Vorgehen festgelegt. Initiiert und durchgeführt werden die Befragungen vom BDKJ und dem Bereich Kinder und Jugend im Seelsorgeamt.
Zu den Familiensonntagen gab es eine kleine Umfrage, die hauptsächlich positive Rückmeldungen hatte. Es wurde jetzt entschieden, dass es im kommenden Schuljahr sieben Vorschläge für Familiengottesdienste geben wird (außerhalb der Advent- und Fastenzeit, da diese durch die Handreichungen des Bereiches Kinder und Jugend abgedeckt sind).
Der Grundsatz einer partizipativen Kirche wird angewendet:
Beteiligung
Für alle Themen, die im Nachgang der Pastoraltage bearbeitet werden, wird größtmögliche Beteiligung gesucht. Deshalb wird immer überlegt, auf welche Art und Weise möglichst viele zum Mitdenken eingeladen werden können. Jedes Thema erhält dann eine Ausschreibung zur Beteiligung, die über verschiedene Kanäle veröffentlicht wird. Die ersten Ausschreibungen liegen diesem Schreiben bei.
Folgende Themen werden nun bearbeitet:
Reflexion der Gremien
Es ist eine Denkwerkstatt für alle ausgeschrieben, die mitdenken wollen darüber, was bei der Reflexion der Erfahrungen mit den Gremien (Pfarreirat, Kirchortrat, Kirchenvorstand) eine Rolle spielen sollte, welche Fragen zu stellen sind und wie diese die Beteiligten vor Ort erreichen.
Missionarisch Kirche sein/offene Kirchen
Das Thema „offene Kirchen“ wird in „Willkommenskultur“ geweitet und dabei mit dem Thema „missionarische Pastoral“ zusammengenommen. Das Thema soll in Modellpfarreien erprobt werden. Es wird zu einer Arbeitsgruppe eingeladen, die eine Ausschreibung für Modellpfarreien erarbeitet.
Lebensnahe Gottesdienste
Dieses Thema wird zunächst im Mittelpunkt der Herbsttreffen der Diakonats- und Kommunionhelfer stehen. Eine Arbeitsgruppe ist ausgeschrieben, die Inhalte und Methodik der Treffen bestimmt. Es wird besonderer Wert darauf gelegt, dass in der Arbeitsgruppe auch junge Leute und Priester vertreten sind.
?
Katholisches Profil von Caritaseinrichtungen
Für dieses Thema sind die anderen Bistümer im Nordosten Deutschlands angefragt, darüber gemeinsam nachzudenken. Die Weiterarbeit im Bistum Erfurt hängt davon ab, ob und wie es auf dieser Ebene weitergeht. Im Bereich der Altenheime startet gerade ein Modellprojekt „Seelsorge in Einrichtungen“ mit diesem Thema im Hintergrund.
Rolle der Frauen
Die Priesterkonferenz 2020 wird die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche zum Thema haben. Im Nachgang der Frauenwallfahrt wird eine Gesprächsgruppe angeboten, die Frauen vernetzt, die sich ein weiblicheres Gesicht unserer Kirche wünschen.
Im Entstehen
Folgende Themen sind zur Weiterbearbeitung beauftragt und befinden sich in der Planungsphase: Spiritualität/authentisch Christsein; Verwaltung und Seelsorge; Kirche und Gesellschaft; Vorlagen für Ehrenamt in der Pfarrei; Inklusion.
Beteiligung
Für alle Themen wird größtmögliche Beteiligung gesucht. Deshalb wird es für alle Themen Ausschreibungen geben, die zum Mitdenken einladen. Die ersten Ausschreibungen als PDF:
Wohin soll der Weg, der mit den Pastoraltagen begonnen hat, führen?
Im Jahr 2025 können wir sagen:
„Die katholische Kirche in Thüringen handelt partizipativ, lokal und evangelisierend. Sie bezeugt unter Beteiligung möglichst vieler Getaufter und Gefirmter konkret an den verschiedenen Orten in Wort und Tat das Evangelium und sie stellt die Weichen so, dass dies unter den jeweiligen gesellschaftlichen Bedingungen auch in Zukunft möglich sein wird.“
Gründung eines Diözesanpastoralrates
Verhältnis von Haupt- und Ehrenamtlichen
Öffentlichkeitsarbeit
Handreichungen
Bis zum Beginn der Sommerferien
Bistumswallfahrt
Die wichtigste Frage ist nun: Wie geht es weiter? Wie schaffen wir es, dran zu bleiben? Dazu wurden bei einem Treffen der Vorbereitungsgruppe mit der Bistumsleitung erste Impulse gesetzt:
Für einige benannte Punkte können bereits eine Antwortung/ Lösung benannt werden: