Patrone
des Bistums Erfurt

Elisabeth von Thüringen

Geboren am 7. Juli 1207 in Ungarn, kam sie bereits mit vier Jahren an den Eisenacher Hof auf die Wartburg, wo sie 1221 mit dem jungen Landgrafen Ludwig IV. vermählt wurde. Schon als Kind fiel sie sowohl durch ihre Unbefangenheit im Umgang mit Reich und Arm als auch durch eine tiefe Christusliebe auf.

Als 1225 die ersten Franziskaner nach Eisenach kamen, beeindruckten sie Elisabeth mit ihrem, vom Evangelium inspirierten, Armutsideal. Die inzwischen dreifache Mutter und Landgräfin kümmerte sich fortan verstärkt und ohne Rücksicht auf ihren Stand um Arme und Bedürftige, was von der Familie ihres Mannes mit Argwohn betrachtet wurde.

Legenden berichten von wunderbaren Dingen. In einem Aussätzigen, den sie im Bett ihres Gatten pflegte, sah dieser, als er hinzugerufen wurde, das Bild des Gekreuzigten. Das Brot im Korb für die Armen wurde unter den Augen Misstrauischer zu Rosen.

Nach dem Tod ihres geliebten Mannes verließ Elisabeth die Wartburg und fand zunächst Unterschlupf bei ihrem Onkel, dem Bischof von Bamberg. Sie widerstand dessen Versuchen, sie erneut zu vermählen und lehnte sogar die Werbung von Kaiser Friedrich Barbarossa ab.

Mit ihrem Witwenvermögen errichtete Elisabeth 1229 in Marburg ein Spital, benannte es nach ihrem Vorbild Franziskus und arbeitete dort bis zu ihrem frühen Tod am 17. November 1231 als selbstlose Pflegerin. Am 27. Mai 1235, bereits vier Jahre nach ihrem Tod, wurde Elisabeth durch Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Bis heute wird sie von vielen verehrt. Krankenhäuser, Sozialstationen, Kindergärten und Schulen tragen ihren Namen. Seit seiner Neugründung 1994 ist Elisabeth von Thüringen die Hauptpatronin des Bistums Erfurt.

Elisabeth von Thüringen: Leben und Deutung

Bonifatius

Der heilige Bonifatius, Gründer des Bistums Erfurt und Apostel Deutschlands, verbindet in seinem Leben europäische Weite mit dem Mut zu immer neuem Aufbruch.

Nachdem er sich bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr in einem Kloster im englischen Wessex vor allem wissenschaftlichen Studien gewidmet hatte, zog es ihn zur Mission auf das germanische Festland. Ende des 7. Jahrhunderts kam er nach Thüringen, um hier die Seelsorge zu ordnen.

Vor allem die Verkündigung der Frohen Botschaft durch Predigt und Briefe war ihm wichtig. Mehrfach machte er sich auf den Weg nach Rom, um die Verbindung mit dem Papst als dem Repräsentanten der Gesamtkirche persönlich aufrechtzuerhalten.

Im Alter von etwa 80 Jahren zog es ihn im Frühjahr 754 nochmals nach Friesland, dem Ort seines ersten Missionsversuches, wo er durch die Hand von Räubern den Märtyrertod fand.

Kilian

Der Heilige Kilian steht für den Mut, an eigenen Überzeugungen festzuhalten.

Der irische Mönch kam im 7. Jahrhundert als Wandermissionar über Franken nach Südthüringen. Vom Papst beauftragt, das fränkische Ostreich und Thüringen zu missionieren, gelang es ihm, den Herrscher von Würzburg zum christlichen Glauben zu bekehren.

Seine Kritik an der Lebensführung des Fränkischen Herzoghauses bezahlte er mit dem Leben (wahrscheinlich 689) – eine Tatsache, die zudem erst hundert Jahre später bekannt wurde. Zunächst hatte man geglaubt, er und seine Gefährten wären ohne Abschied aus Franken geflüchtet.