Hans Frank war von 1939 bis 1945 Generalgouverneur im von Deutschland besetzten Polen, verantwortlich für zahlreiche Kriegsverbrechen und wurde "Der Schlächter von Polen" genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher angeklagt und am 1. Oktober 1946 zum Tod verurteilt. Plötzlich waren die Franks herausgerissen aus Reichtum und Selbstherrlichkeit, in Armut und Verachtung gestürzt. Wie ging die Familie damit um? Und wie ging der daran Hauptschuldige Hans Frank damit um?
Hans Franks Sohn Niklas stellt den Briefverkehr zwischen der Gefängniszelle 15 in Nürnberg und den "Lieben daheim" dar. Es zeigt der Welt, wie verlogen, sentimental, berechnend, kalt, grausig, aber auch liebevoll, verzweifelt, grotesk und auf schaurige Weise komisch Hans, Brigitte und ihre gemeinsamen fünf Kinder sowie weitere Verwandte mit den Folgen des Holocausts umgingen und ihn verdrängten.
Referent: Niklas Frank, Journalist und Autor
Veranstalter: Katholisches Forum im Land Thüringen in Kooperation mit dem Eichsfeldforum und dem Literaturmuseum Theodor Storm