Das Bildungswerk im Bistum Erfurt fungiert als Landesorganisation für Katholische Erwachsenenbildung in Thüringen. Mitglieder sind Einrichtungen, Verbände und Gruppen im Bistum Erfurt sowie in den in Thüringen gelegenen Gebieten der Bistümer Dresden-Meißen und Fulda.
Das Bildungswerk bietet laufend Fortbildungen zu aktuellen Fragen der Erwachsenenbildung an.
Bei Interesse nehmen wir Sie gern in unseren Verteiler auf.
Das Bildungswerk im Bistum Erfurt ist nach dem Thüringer Erwachsenenbildungsgesetz (ThürEBG) anerkannt und fördert die Aktivitäten seiner Mitglieder in ideeller und sachlicher Hinsicht. Die aktuellen Fördermaterialien finden Sie hier zum Download:
Förderbedigungen 2020 (pdf)
Veranstaltungsnachweis 2020 (pdf)
Kursnachweis 2020 (pdf)
Für Rückfragen zu den Fördermöglichkeiten stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Sprechen Sie uns einfach an.
Etwa 130 Einrichtungen, Verbändegruppen und Bildungskreise sind in der Katholischen Erwachsenenbildung in Thüringen aktiv. Als stimmberechtigte Mitglieder wirken im Bildungswerk im Bistum Erfurt e.V. mit:
Im Bereich der Förderung von Integration von Zugewanderten und Geflüchteten konnten dank der Förderung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport auch im Jahr 2022 erfolgreich Veranstaltungen angeboten werden. Das Projekt widmet sich verschiedenen Ansätzen der Integrations- und Migrationsarbeit im Bildungsbereich. Einige der Veranstaltungen richteten sich an Zugewanderte und Geflüchtete, andere an die Aufnahmegesellschaft.
Für Zugewanderte und Geflüchtete wurden 2022 insgesamt vier mehrtägige Bildungsangebote realisiert. Insgesamt etwa 130 geflüchtete Männer, Frauen und Kinder kamen jeweils im Marcel-Callo-Haus in Heilbad Heiligenstadt zusammen und verbrachten Zeit mit Honorarkräften und Unterstützer:innen des Bildungswerkes. Zu den vielfältigen Bildungseinheiten gehörten u.a. Angebote zu den Themen „Resilienz stärken“, „Medienkompetenz stärken“ oder „Fake News erkennen“.
Darüber hinaus fanden im Rahmen des Projekts zahlreiche Einzelveranstaltungen statt, die sich primär an die Aufnahmegesellschaft richteten, in verschiedenen Thüringer Orten stattfanden (u.a. Erfurt, Heilbad Heiligenstadt, Sömmerda und Weimar) und von insgesamt rund 200 Teilnehmenden besucht wurden. Die Veranstaltungen nahmen u.a. die Situation in Afghanistan in den Blick, stellten Bücher zu unterschiedlichen Aspekten aus dem Themenbereich Migration und Integration vor (sowohl Sachbücher als auch belletristische Literatur) und luden zu Gesprächen zwischen Geflüchteten und ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit Tätigen ein.
Das vom Freistaat Thüringen durch das Thüringer Programm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit geförderte Projekt „Zuwanderer lernen jüdisches Leben in Thüringen kennen“ konnte im Jahr 2022 erfolgreich fortgesetzt werden. Ziel der Angebote in diesem Projekt ist es, Zugewanderten – insbesondere aus muslimisch geprägten Ländern – tiefgreifende Einblicke in Geschichte und Gegenwart des jüdischen Lebens in Thüringen zu vermitteln, um Verständnis zu ermöglichen und eigenes Entdecken anzuregen, ohne zu belehren. Im Zuge dessen gab es bspw. einen Austausch mit Landesrabbiner Alexander Nachama und einen Besuch der Neuen Synagoge in Erfurt, woran sich die Führung „Auf jüdischen Spuren in Erfurt“ anschloss. Weitere Angebote umfassten u.a. einen Besuch des jüdischen Hauptfriedhofes in Heilbad Heiligenstadt und einen Seminartag in der Gedenkstätte Buchenwald. Zudem konnten Workshops in Kooperation mit Yiddish Summer Weimar und ACHAVA Kultur in Weimar stattfinden. Die Veranstaltungen werden mit Vertreter:innen der jüdischen Landesgemeinde Thüringen abgestimmt und umgesetzt, wodurch Begegnung sowie ein vielseitiger Austausch möglich gemacht wurde. In diesem Projekt freute sich das Bildungswerk im Bistum Erfurt über mehr als 100 interessierte Teilnehmende.
Dieses Projekt, gefördert durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport nach der Richtlinie zur Förderung der politischen Bildung in der Erwachsenenbildung, umfasste einerseits Angebote für Geflüchtete und Zugewanderte, andererseits Bildungsveranstaltungen für das allgemein interessierte Publikum v.a. im ländlichen Raum Thüringens. Erreicht wurden mit insgesamt neun Formaten knapp 450 Teilnehmende.
Die Formate für Geflüchtete und Zugewanderte lenkten den Blick auf das Land Israel. Dabei wurden die Gründung Israels, aktuelle antiisraelische Propaganda aus der Islamischen Republik Iran und Antisemitismus fokussiert. Ebenso waren Geflüchtete und Zugewanderte zu einer Bildungsfahrt nach Berlin eingeladen, bei der insbesondere die Spuren des Nationalsozialismus im Mittelpunkt standen, aber auch bspw. eine Führung durch den Bundestag.
Für das allgemein interessierte Publikum wurden Lesungen mit einer Shoah-Überlebenden in Mühlhausen und Erfurt angeboten. Sie zeigten eindrücklich, welche Folgen der Antisemitismus für die Betroffenen zu NS-Zeiten bis in die heutige Zeit haben kann. Ein anderes Angebot thematisierte in Meiningen, Nordhausen und Heilbad Heiligenstadt, wie sich Verschwörungsglaube und rechte Esoterik in Zeiten der Corona-Pandemie entwickelt haben. Ziel war die Sensibilisierung der Teilnehmenden für die Zusammenhänge der beiden Themenblöcke.
Die Integration von Zugewanderten und Geflüchteten bleibt ein aktuelles Thema. Das vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport geförderte Projekt „Förderung der Integration von Zugewanderten und Geflüchteten“ des Bildungswerks im Bistum Erfurt und der Katholischen Heimvolkshochschule St. Ursula widmet sich umfassend verschiedenen Ansätzen der Integrations- und Migrationsarbeit im Bildungsbereich. Einige Bildungsangebote richten sich an Zugewanderte selbst, andere an die Aufnahmegesellschaft und Multiplikator*innen.
Zugewanderte werden in den von uns zweimal jährlich angebotenen Bildungs- und Begegnungstagen für geflüchtete Männer, Frauen und Familien angesprochen. Diese Bildungs- und Begegnungstage vermitteln den Teilnehmenden in ihren Bildungseinheiten verschiedene Kompetenzen, um ihnen einen guten Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ebenso findet eine Weitervermittlung an unterstützende externe Stellen statt. Neben diesem Bildungsangebot gibt es ein breites Freizeit- und Kennenlernangebot, welches die Geflüchteten nicht nur mit der Geschichte, Natur und Kultur Thüringens vertraut macht, sondern auch Raum für Begegnung und Austausch schafft.
Die Angebote für die Aufnahmegesellschaft finden primär in Form von Einzelveranstaltungen statt, die verschiedene Perspektiven des Schwerpunktes Integration beleuchten und somit Einheimischen vielfältige Einblicke in die Thematik verschaffen. Diese Einzelveranstaltungen sind in ihren Formaten unterschiedlich gestaltet und reichen von „klassischen“ Vorträgen über Lesungen bis hin zu Filmvorführungen und Diskussionen. Beispiele hierfür sind der Vortrag „180 Grad – Geschichten gegen den Hass“ von Bastian Berbner in Weimar und unser Beitrag zur Interkulturellen Woche 2020 „True Warriors“, eine Filmvorführung mit anschließendem Filmgespräch mit dem Protagonisten Quais Hatefi in Erfurt.
Wer tieferes Interesse an der Thematik hat oder selbst in diesem Bereich tätig ist, kann unser vielseitiges Fort- und Weiterbildungsangebot nutzen. Dieses richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche, die mit Zugewanderten und Geflüchteten arbeiten und diese in ihrem Leben in Deutschland unterstützen. Bei all diesen Angeboten arbeiten wir mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern zusammen, welche thüringenweit tätig sind.
Angesichts des Themenjahres „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ startete das Bildungswerk im Bistum Erfurt 2020 das vom Freistaat Thüringen durch das Programm „Denk Bunt – Das Thüringer Programm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ geförderte Projekt „Zuwanderer lernen jüdisches Leben in Thüringen kennen“. Es lädt Zugewanderte ein, sich mit jüdischem Leben in Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen.
In vielen muslimisch geprägten Ländern ist Antisemitismus auch heute noch ein relevantes Thema. Dass daraus die Notwendigkeit folgt, über diese Thematik zu informieren, bestätigt uns der Landesrabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen Alexander Nachama, mit dem wir das Projekt inhaltlich eng abstimmen. Ziel ist es, den Zugewanderten in den Bildungsangeboten tiefgreifende Einblicke in das jüdische Leben vor Ort und die jüdische Geschichten Thüringens zu ermöglichen. Wir tun dies auf vielfältige Weise und möchten dabei nicht belehren, sondern Möglichkeiten zum eigenen Entdecken schaffen.
Die Veranstaltungen umfassen Führungen durch Erfurt und dessen einmalige Zeugnisse der jüdischen Geschichte, Kontaktaufnahme mit dem jüdischen Leben heute sowie ein Kennenlernen der verschiedenen Gedenkstätten in Thüringen. Eingebettet sind sie in Seminar- und Begegnungseinheiten mit Vertreter*innen des Judentums heute und Informationen zu den Hintergründen, etwa zu Trauerritualen in unterschiedlichen Kulturen. Vor diesem Hintergrund können Zugewanderte ihre Einstellungen neu reflektieren und Fragen, die sie zum jüdischen Leben haben offen äußern. Dadurch wird Begegnung ermöglicht und ein vielseitiger Austausch geschaffen.
Das Projekt GruKiTel versucht, Menschen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen über Vertrauenspersonen in katholischen Kirchengemeinden und Sozialeinrichtungen des Caritasverbandes zu erreichen. Träger des Projektes sind das Bildungswerk im Bistum Erfurt, der Caritasverband für das Bistum Erfurt und der Thüringer Volkshochschulverband.
Es werden individuell angepasste, niedrigschwellige Lernangebote, wie Lerncafés, mobile Laptop-Treffs (aufsuchende Alphabetisierungsarbeit) und eine Thüringer Telefon-Hotline Grundbildung, unterstützt durch fachkundiges Lehrpersonal, angeboten.
Ausführlichere Informationen erhalten Sie unter https://www.vhs-th.de/themen/projekte/alphabetisierunggrundbildung/grukitel/
Sie möchten besser lesen, schreiben, rechnen können oder sicherer am Computer bzw. Smartphone werden? In Thüringen gibt es zahlreiche Lernangebote auch in Ihrer Nähe. Die Thüringer Grundbildungs-Hotline berät Sie gern zu Angeboten in Ihrer Nähe.
Hotline: 0800 89 89 789
Beratungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10:00 – 15:00 Uhr
Laurentia Moisa, Projektkoordinatorin
Telefon: 0361 23 00 43 51
Fax: 0361 23 00 18 00
E-Mail: moisa.l@caritas-bistum-erfurt.de
Alphabetisierungsprojekt geht in die nächste Runde.
Nach der erfolgreichen Premiere im Jahr 2018 setzen das AWO Bildungswerk Thüringen und das Bildungswerk im Bistum Erfurt das Projekt „Was du liest, gehört dir – Ansätze zur (Eltern-)Arbeit in der Kita“ im Jahr 2019 fort.
An dem Projektauftakt am 27. Februar 2019 nahmen sechs Kitas teil – doppelt so viele Kitas wie im Jahr 2018. Im Mittelpunkt stand neben einem Impulsreferat der Sprachbrücke Jena der Austausch zwischen teilnehmenden Kitas, bei dem bereits erste Ideen für das Jahr 2019 geschmiedet wurden.
Das Sensibilisierungsprojekt für Kita-Personal zur Ansprache von Eltern, die nicht ausreichend lesen und schreiben können, nimmt Familien in den Blick, um Anlässe zur Auseinandersetzung mit Sprache zu erzeugen. Gleichzeitig stellt es den Pädagoginnen und Pädagogen in Kindertagesstätten Handwerkszeug zur Verfügung, um Eltern für das Thema zu gewinnen und gezielt anzusprechen. Es geht darum, einen niedrigschwelligen Zugang zum Thema ‚Funktionaler Analphabetismus‘ zu ermöglichen.
Marion Richwien, Leiterin der Kita St. Franziskus in Lengenfeld unterm Stein, hat bereits im letzten Jahr an diesem Projekt teilgenommen. Sie bilanziert: „Die Bedeutung des Themas und die Anzahl der Betroffenen waren mir anfangs nicht bewusst. Die Sensibilität für das Thema ‚Funktionaler Analphabetismus‘ kam erst durch dieses Projekt. Jetzt können wir möglichen Betroffenen besser begegnen und sie unterstützen, etwa beim Ausfüllen von Formularen.“
Perspektivisch sollen weitere Aspekte in das Projekt integriert werden, z.B. auf die Art und Weise, in der digitale Medien zur Auseinandersetzung mit Sprache und der Verbesserung der schriftsprachlichen Kompetenz von Eltern und Kindern eingesetzt werden können.
Der Begriff „Funktionaler Analphabetismus“ bezieht sich auf die Differenz zwischen dem vorhandenen und dem notwendigen oder erwarteten Grad von Schriftsprachbeherrschung. Nach einer Studie der Universität Hamburg gab es 2011 in Deutschland 7,5 Millionen funktionale Analphabeten; dies entspricht 14 % der Bevölkerung.
Teilnehmende
Das Projekt GruKiTel versucht, Menschen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen über Vertrauenspersonen in katholischen Kirchengemeinden und Sozialeinrichtungen des Caritasverbandes zu erreichen. Träger des Projektes sind das Bildungswerk im Bistum Erfurt, der Caritasverband für das Bistum Erfurt und der Thüringer Volkshochschulverband.
Es werden individuell angepasste, niedrigschwellige Lernangebote, wie Lerncafés, mobile Laptop-Treffs (aufsuchende Alphabetisierungsarbeit) und eine Thüringer Telefon-Hotline Grundbildung, unterstützt durch fachkundiges Lehrpersonal, angeboten.
Ausführlichere Informationen erhalten Sie unter https://www.vhs-th.de/themen/projekte/alphabetisierunggrundbildung/grukitel/
Sie möchten besser lesen, schreiben, rechnen können oder sicherer am Computer bzw. Smartphone werden? In Thüringen gibt es zahlreiche Lernangebote auch in Ihrer Nähe. Die Thüringer Grundbildungs-Hotline berät Sie gern zu Angeboten in Ihrer Nähe.
Hotline: 0800 89 89 789
Beratungszeiten: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10:00 – 15:00 Uhr
Laurentia Moisa, Projektkoordinatorin
Telefon: 0361 23 00 43 51
Fax: 0361 23 00 18 00
E-Mail: moisa.l@caritas-bistum-erfurt.de
Alphabetisierung ist die Grundlage lebenslanger Bildungsprozesse und eine Voraussetzung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Bereits in Kindertagesstätten werden wichtige Weichen für den späteren Schriftspracherwerb gestellt. Den pädagogischen Fachkräften kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu: Zum einen schaffen sie für Kinder optimale Entwicklungsbedingungen zum Hineinwachsen in die Schriftsprache. Zum anderen stehen sie in direktem Kontakt mit Eltern, die möglicherweise von funktionalem Analphabetismus betroffen sind.
Das Projekt „Was du liest, gehört dir – Ansätze zur (Eltern-)Arbeit in der Kita“ setzt genau hier an und zielt darauf ab, in der Kita Methoden zur Förderung der schrift-sprachlichen Entwicklung der Kinder und zur Ansprache von Eltern, die von funktionalem Analphabetismus betroffen sind, zu erproben.
Das Projekt wird gefördert durch den Freistaat Thüringen, Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und ist ein gemeinschaftliches Projekt vom AWO Bildungswerk Thüringen und Bildungswerk im Bistum Erfurt.
Ansprechpartner: Dr. Katja Ludwig (AWO Bildungswerk) und Sven Odendahl (Bildungswerk im Bistum Erfurt)
Ganz viel passiert im Kitas-Alltag schon - wir müssen es nur neu in den Blick nehmen.
Zu dieser Erkenntnis kamen die Teilnehmenden des Werkstatttreffens zum Projekt "Was du liest, gehört dir" am 27.8.2018.
Die Ideen und Erfahrungen sprudelten bei dem Treffen nur so und auch die Erkenntnis, dass ganz viele Ansätze zum Heranführen an das Lesen und Schreiben von Kindern in den Kitas schon umgesetzt werden. Nun gilt es, die positiven Erfahrungen zu nutzen und die Eltern stärker mit in den Blick zu nehmen. Dafür nahmen die beteiligten Einrichtungen jeweils zwei Ideen mit, die sie in den nächsten Monaten ausprobieren. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und bedanken uns bei den AWO-Kitas "Max und Moritz" in Meiningen und "Charlottenheim" in Römhild sowie beim katholischen Kindergarten "St. Franziskus" in Lengenfeld unterm Stein.
Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums der freien Erwachsenenbildung in Thüringen stellen die 16 anerkannten Träger des Freistaats in einem „Schaufenster Vielfalt“ die ganze Bandbreite ihrer Angebote vor. Ob jung ob alt, ob Sie sich kulturell, politisch oder sportlich fordern möchten, ob Sie in der Stadt oder auf dem Land leben, ob Sie ein mehrtätiges Seminar besuchen möchten oder eine Abendveranstaltung, es ist für alle etwas dabei.
Auch wenn die Zahl der ankommenden Flüchtlinge weiter auf niedrigem Niveau verharrt, steht Thüringen angesichts der Integration der zugewanderten Menschen vor einer Aufgabe, die viele Chancen birgt, wenn sie von Anfang an gut umgesetzt wird. Dies gilt umso mehr, da viele der Migrantinnen und Migranten längere Zeit oder sogar ganz in Deutschland bleiben werden. Ihre erfolgreiche Integration in die Gesellschaft erfordert einerseits für sie selbst kontinuierliche und passgenaue Orientierungsangebote. Andererseits braucht auch die einheimische Bevölkerung Bildungsmöglichkeiten, bei denen die gesellschaftliche Situation reflektiert und die individuelle Offenheit gegenüber Menschen anderer Herkunft, Kultur und Religion gesteigert werden kann. Nicht zu vernachlässigen ist dabei die kontinuierliche Fortbildung der auf diesem Gebiet ehrenamtlich Aktiven.
Im Jahr 2016 konnte das Bildungswerk im Bistum Erfurt mit dem Projekt „Wir freuen uns auf Sie“ erstmals ein Qualifizierungsangebot für Ehrenamtliche anbieten, die in der Arbeit mit Geflüchteten tätig sind. Gedacht war diese Maßnahme als Einstieg für diejenigen, die ihr Engagement erst vor kurzem begonnen hatten oder dies in der näheren Zukunft beabsichtigten. Nach dem Erfolg dieses Angebots wird nun im Jahr 2017 eine modulare Aufbauschulung angeboten. Im ersten Modul stehen besondere Herausforderungen bei der Arbeit mit Geflüchteten im Mittelpunkt. Konkret sind dies aktuelle rechtliche Entwicklungen (Integrationsgesetz), Verhalten bei Traumatisierung und Umgang mit Radikalisierungstendenzen speziell bei jungen Geflüchteten. Das zweite Modul thematisiert religiös-kulturelle Hintergründe, speziell Fragen des Geschlechterverhältnisses im Islam sowie den Umgang mit interkulturellen Differenzerfahrungen. Schließlich befasst sich das dritte Modul mit der Reflexion der eigenen Erfahrungen im Ehrenamt. Neben dem Nachdenken über die eigene Motivation geht es auch um den Umgang mit „Stammtischparolen“ bzw. verletzender Kritik, denen sich viele Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe, auch in der eigenen Familie, dem Freundeskreis und am Arbeitsplatz gegenüber sehen.
Erwachsenenbildung ist neben Schule, Hochschule und beruflicher Bildung die vierte Säule des Bildungssystems in Deutschland. Sie bildet ein plurales Angebot, ohne den Verzicht auf inhaltliche Schwerpunkte. Erwachsenenbildung zu ermöglichen, liegt in der Verantwortung des Staates, der Gesellschaft und der jeweiligen Träger. In ihr drückt sich die Verwirklichung des Grundrechts auf Bildung aus (Artikel 20, Verfassung Freistaat Thüringen).
Erwachsenenbildung umfasst alle Formen der freiwilligen Fortsetzung oder der Wiederaufnahme organisierten Lernens. Sie befähigt zur Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, Sachkompetenz und zur Methodenkompetenz. Sie orientiert sich an der Lebenswelt und den Bedürfnissen der Menschen. Sie umfasst allgemeine, politische und berufliche Bildung, dient deren wechselseitiger Integration und stärkt auf diese Weise die Demokratie.
Erwachsenenbildung in Trägerschaft der katholischen Kirche will nicht nur Wissen vermitteln. Sie trägt dazu bei, das Sinn- und Wertebewusstsein aller Beteiligten zu entwickeln und zu vertiefen. Das Wissen und die Erfahrung der Teilnehmer können in Beziehung gesetzt werden zum christlichen Lebens- und Glaubenswissen. Aufbauend auf geistigen und geistlichen Traditionen will sie einen Beitrag zur Sinnerschließung im Heute und Morgen liefern und Wege zum erwachsenen Glauben ermöglichen.
Die religiösen Dimensionen sind die tragende Grundlage unseres Lebens, aus denen sich auch Werte ergeben, die das Zusammenleben in und mit der Schöpfung garantieren. Erwachsenenbildung in kirchlicher Trägerschaft ermöglicht das Einfühlen in andere Sprachen, Kulturen, Religionen und Lebensbedingungen. Die Bildungsangebote stärken Identität, Gemeinschaft und Solidarität vor Ort, in der Gesellschaft und global. Besondere Bedeutung kommt der theologischen Bildung zu. Katholische Erwachsenenbildung dient auch der Vergegenwärtigung christlicher Traditionen in Kunst und Kultur. Sie fördert verantwortliche Entscheidungen gegenüber dem christlichen Glauben und eröffnet Zugänge zu kirchlichem Leben und ökumenischer Verantwortung.
Katholische Erwachsenenbildung steht mit ihren Einrichtungen im Dienst von Kirche und Gesellschaft und versteht sich als kulturelle Diakonie. Als offenes Forum kirchlicher Arbeit ist sie ein "Fenster", durch das die Kirche in die Welt und die Welt in die Kirche blickt. Damit trägt sie zum Austausch und zur Kommunikation über unterschiedliche Lebensentwürfe und Weltanschauungen bei.
Mit ihren Angeboten versteht sich katholische Erwachsenenbildung als Akteur innerhalb der pastoralen und organisatorischen Strukturen des Bistums Erfurt bzw. des Dekanates Gera (Bistum Dresden-Meißen) und Teilen des Dekanats Hünfeld (Bistum Fulda).
Sie ist den sozial Schwachen verpflichtet und ist bestrebt, die Bildungsschranken zwischen den sozialen Schichten abzubauen.
Katholische Erwachsenenbildung bemüht sich, den besonderen Anforderungen älterer, kranker und behinderter Menschen gerecht zu werden.
Zur Bildung gehört die Befähigung, Pluralität auch zwischen Christen und Nichtchristen, zwischen Religionen und Konfessionen, aber auch innerhalb der eigenen Kirche zu bejahen, Konflikte anzunehmen und sie in der Haltung gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung zu bearbeiten.
Katholische Erwachsenenbildung will Neugier und Aufmerksamkeit für Wissensgebiete aller Art wecken und Raum für Begegnung und Dialog anbieten.
Weil Bildung mehr ist als Wissen und Lernen und auf die Entfaltung der Personen in ihren vielfältigen Beziehungen abzielt, gehen die Angebote des Bildungswerkes im Bistum Erfurt über abrechenbare und zertifizierbare Lehrangebote hinaus. Das Offenhalten des Zugangs zu Wissen und Information und zu Bildungs- und Lernmöglichkeiten ist das Ziel, das angestrebt wird.
Katholische Erwachsenenbildung im Freistaat Thüringen ist plural strukturiert. Sie berücksichtigt die Bildungsarbeit der katholischen Verbände, Angebote von Pfarrgemeinden und Einrichtungen des Bistums Erfurt. Sie unterstützt die Bildungsarbeit im Dekanat Gera und in Teilen des Dekanates Hünfeld.
Die Arbeit von Ehrenamtlichen ist für die katholische Bildungsarbeit unverzichtbar. Ehrenamtliche ermöglichen in besonderer Weise die Nähe zu den Menschen vor Ort und das schnelle und direkte Reagieren auf Anliegen und Bedürfnisse.
Das Zusammenwirken von hauptberuflicher Professionalität im Rahmen der personellen Möglichkeiten des Bistums und dem ehrenamtlichen Engagement vor Ort fördert Innovationen und Lebensweltbezogenheit der katholischen Erwachsenenbildung.
Katholische Erwachsenenbildung ist durch die demografische Entwicklung herausgefordert und bemüht sich, den Veränderungen in Gesellschaft und Kirche Rechnung zu tragen. Umstrukturierungen innerhalb des kirchlichen Raumes möchte das Angebot begleiten und fördern. Katholische Erwachsenenbildung weiß um die enge Verzahnung von Gemeinschaft und Bildung. Dieses Leitbild versteht sich nicht als Festschreibung, sondern sieht Bildungsarbeit als lebendigen Prozess, der immer in Bewegung ist.
Vorsitzender:
Gerhard Roth, Dingelstädt
Stellvertretende Vorsitzende:
Konstantia Wehling, Leinefelde-Worbis
Schriftführer:
Ordinariatsrat Dr. Claudio Kullmann, Erfurt
Geborenes Mitglied:
Dr. Anne Rademacher, Erfurt
Postfach 800662, 99032 Erfurt
Farbengasse 2, 99084 Erfurt
Telefon: 0361 65 72 - 370
Fax: 0361 65 72 - 374
E-Mail: bildungswerk@bistum-erfurt.de
Niklas Wagner
Geschäftsführer
Stefanie Eckert
Assistenz
Amelie Förtsch
Pädagogische Mitarbeiterin
Telefon: 0361 65 72 - 371
Email: Amelie.Foertsch@bistum-erfurt.de
Helena Fiedler
Pädagogische Mitarbeiterin
Telefon: 0361 65 72 - 376
Email: Helena.Fiedler@bistum-erfurt.de