Hallo Advent,
in diesem Jahr sind wir beide nicht so richtig in Gang gekommen. Das ist mein Fazit, jetzt, wo Du schon fast wieder um bist. Nur noch fünf Tage bis Weihnachten. Im Haus gibt es in diesem Jahr keinen besonderen Schmuck wie in den anderen Jahren. Nur ein großer Adventskranz mit vier dicken Kerzen auf dem Tisch. Und unter dem Carport der große Stern aus Herrnhut, der musste dann doch sein. Zu mehr hat es in diesem Jahr nicht gereicht. Auch wenn es wie eine faule Ausrede mit ellenlangem Bart klingt: mir fehlte einfach die Zeit. Zeit für all das, was mit Advent verbunden wird.
Ob ich jetzt traurig darüber bin? Eigentlich nicht. Denn ich erinnere mich gerade an die schönen Momente, die Du mir beschert hast. Zum Beispiel als wir in der Kirche das Lied sangen: "O Herr, wenn du kommst". Ein Lied, das ich bis dahin nicht so gut kannte und das mir jetzt ganz oft auf den Lippen ist. Es hat in mir die Sehnsucht wachgerufen nach Gott, nach seinem Kommen.
Lieber Advent, vielleicht warst Du und bist Du in diesem Jahr viel präsenter als ich glaubte, viel wahrhaftiger als in den Jahren davor.
O Herr, wenn du kommst,
wird die Welt wieder neu,
denn heute schon baust du dein Reich unter uns,
und darum erheben wir froh unser Haupt.
O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst,
wird es Nacht um uns sein,
drum brennt unser Licht, Herr, und wir bleiben wach.
Und wenn du dann heimkommst, so sind wir bereit.
O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst,
jauchzt die Schöpfung dir zu,
denn deine Erlösung wird alles befrein.
Das Leid wird von all deiner Klarheit durchstrahlt.
O Herr, wir warten auf dich.
O Herr, wenn du kommst,
hält uns nichts mehr zurück,
wir laufen voll Freude den Weg auf dich zu.
Dein Fest ohne Ende steht für uns bereit.
O Herr, wir warten auf dich.
(GL 233)